Blackberry: Der Mail-Bote kann mehr

25.05.2005
Von Katharina Friedmann

Einen Schönheitsfehler hat die Blackberry-Lösung für Ulrich noch: "Um den Effizienzvorteil einer durchgängigen Steuerung des Servicebereichs via Blackberry ganz wahrnehmen zu können, müsste man zu signierende Dokumente vor Ort ausdrucken können", moniert der DV-Chef. So verlange der Vorstand einen Auftragsabschlussbeleg in gedruckter Form. Den könne man sich momentan jedoch erst im Haus ausgeben lassen. Hoffnungen setzt Ulrich auf eine ab Mitte des Jahres erhältliche Lösung, mit der Blackberry-Nutzer Dokumente über den Kurzstreckenfunk Bluetooth zum Drucker schicken können.

Darüber hinaus lässt sich bei Völker heute das Controlling via Handheld die Bilanzen aus Navision anzeigen: "Unser kaufmännischer Leiter kann nun auch unterwegs Gewinn- und Verlustlisten aufrufen", berichtet Ulrich. Der Betriebsleiter wiederum habe die Möglichkeit, sich von überall aus über den Produktionsstatus an den beiden Fertigungsstätten Witten und Heinichen zu informieren. Ulrich selbst legt via Blackberry auch Navision-Benutzer remote an.

Blackberry und CRM

Auch bei dem auf Pflanzenschutz und -züchtung spezialisierten Agrarunternehmen Syngenta wird der Blackberry seit rund einem Jahr nicht mehr nur von Führungskräften, sondern auch vom gesamten Außendienst genutzt. "Bislang ging es bei uns vorwiegend um die PIM-Funktionen E-Mail, Kontakte und Termine", berichtet Michael Müller, als Leiter Informationstechnologie bei Syngenta für die Aktivitäten in Deutschland und Österreich zuständig. In Europa betreibt das international agierende Unternehmen rund 500 Blackberries, hierzulande sind etwa 160 Geräte im Einsatz. Demnächst wird der Syngenta-Außendienst allerdings via Blackberry mobil und direkt auf das bestehende CRM-System "Pivotal" zugreifen können. Die Mitarbeiter des Agrarunternehmens, deren Aufgabe es ist, Landwirte in der Produktauswahl zu beraten, sollen auf diese Weise "im Feld" auch ohne Notebook die Möglichkeit haben, Kundeninformationen abzufragen oder Kontaktberichte einzugeben. "Nach unserer Erfahrung kann schon das Aufklappen des Notebooks im Kundengespräch eine psychologische Barriere erzeugen", erläutert Müller einen weichen Faktor, der für die mobile "Always-on"-Lösung spricht. Grundsätzliches Ziel der geplanten Blackberry/CRM-Integration ist aber, den durch die Doppelerfassung von Informationen - einmal auf Papier und einmal im CRM-System - bestehenden Medienbruch im derzeitigen Workflow zu beseitigen.