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Bitkom versprüht Optimismus

01.09.2005
Die anstehende Bundestagswahl wirkt sich günstig auf die Geschäfts-erwartungen der ITK-Firmen aus, berichtet Bitkom-Haupt-geschäftsführer Bernhard Rohleder.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Pünktlich zur Eröffnung der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin verbreitete der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) gute Stimmung in der IT-Branche. "Die anstehende Bundestagswahl hat sich günstig auf die Geschäftserwartungen der IT- und Telekommunikationsfirmen ausgewirkt", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder anlässlich der Eröffnung in Berlin. Wie eine Umfrage des Branchenverbands unter seinen Mitgliedsfirmen ergab, rechnet jedes zweite ITK-Unternehmen damit, dass die vorgezogene Bundestagswahl seine Geschäfte positiv beeinflussen wird. 49 Prozent erwarten keine Folgen aus dem anstehenden Urnengang, nur ein Prozent befürchtet negative Auswirkungen.

Die Ergebnisse des Bitkom-Branchenindex für das dritte Quartal sprechen eine ähnliche Sprache. Zwei Drittel der befragten Unternehmen erwarten im laufenden Quartal einen höheren Umsatz als im Vorjahreszeitraum, nur elf Prozent prognostizieren fallende Erlöse. "Die Stimmung in der ITK-Branche ist messbar besser als in der Gesamtwirtschaft", kommentierte Rohleder die Zahlen.

Für das Gesamtjahr 2005 erwarten 67 Prozent der befragten Unternehmen steigende Umsätze im Vergleich zum Vorjahr, 30 Prozent gar ein Umsatzplus von mehr als fünf Prozent. "Nach guten Geschäften im ersten Halbjahr blickt die ITK-Branche insgesamt optimistisch in die Zukunft", sagte Rohleder. 22 Prozent der Firmen erwarten 2005 stabile Umsätze und nur elf Prozent sinkende Erlöse. Auch in puncto Gewinn ist die Mehrheit zuversichtlich: Die Hälfte der Unternehmen rechnet mit einem Profitanstieg, ein Drittel mit stabilen und 16 Prozent mit sinkenden Erträgen.

Wachstumsmotoren bleiben Software-Hersteller und IT-Dienstleister, die insbesondere von Ersatzbeschaffungen professioneller Anwender profitieren. Fast drei Viertel der befragten Software-Anbieter und zwei Drittel der IT-Dienstleister erwarten im laufenden Jahr steigende Umsätze. Bei den IT-Hardware-Herstellern gehen 56 Prozent von einem Umsatzplus aus. Insbesondere bei Privatkunden steigt die Nachfrage nach Notebooks und Multifunktionsgeräten, die Drucker, Faxgerät und Scanner kombinieren.

Von der besseren Kauflaune der Verbraucher profitieren auch die Hersteller digitaler Unterhaltungselektronik. Hier erwarten 70 Prozent der Unternehmen steigende Umsätze. Laut Bitkom geben innovative Produkte wie Flachbildfernseher, Videospielkonsolen und MP3-Player dem Markt einen kräftigen Schub. Nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und dem European Information Technology Observatory (Eito) wächst der Markt für digitale Unterhaltungselektronik in Deutschland im laufenden Jahr um 23 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Dem steht ein Rückgang des Umsatzes mit analogen Geräten von 17 Prozent auf rund 3,3 Milliarden Euro gegenüber.

Deutlich schwierigeren Zeiten sehen die TK-Dienstleister entgegen: Hier sei der Preiskampf härter als erwartet, erklärte der Bitkom. Es stelle sich die Frage, wie hoch der Umsatzanstieg im Gesamtjahr ausfallen wird. (mb)