Bitkom: Tipps für Personalplanung im Mittelstand

16.07.2007
Von Dorothea Friedrich
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, Bitkom, gibt in einer neuen Broschüre mittelständischen Hightech-Unternehmen Tipps, wie sie dem akuten Fachkräftemangel begegnen können. Denn viele Hochschulabsolventen bewerben sich dem Branchenverband zufolge zuerst bei großen Firmen und die kleineren haben das Nachsehen.

Mehr als die Hälfte der mittelständischen Hightech-Firmen findet mittlerweile nicht genügend Spezialisten. Für 60 Prozent der Unternehmen bis zu 250 Mitarbeitern ist der Fachkräftemangel als großes oder sehr großes Problem. Das hat eine Studie im Auftrag des Bitkom ergeben. Bundesweit gibt es demnach rund 20.000 offene Stellen in der IT- und Telekommunikationsbranche. Es fehlen vor allem Software-Entwickler, Projektmanager und IT-Berater mit Hochschulabschluss.

Als Lösung schlägt der Bitkom beispielsweise vor, die eigenen Mitarbeiter kontinuierlich weiterzubilden. Mittelständische Unternehmer müssen Personalentwicklung und Weiterbildung als strategische Aufgabe verstehen. Regelmäßige Qualifizierungen sind unerlässlich. Sinnvoll sind auch eine ausgewogene Mischung von jüngeren und älteren Mitarbeitern und ein aktives Wissensmanagement. So werden Erfahrungen im Team weitergegeben.

Unternehmen sollten zudem vom Know-how der Unis und Fachhochschulen profitieren – durch Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Studenten. Ideal sind Projekte, in denen Firmenexperten und Hochschul-Teams an gemeinsamen Zielen arbeiten. Das bringt nicht nur neues Wissen, sondern macht mittelständische Arbeitgeber auch bei angehenden Spezialisten bekannt. Zudem kann Sponsoring helfen, etwa ein Preis für besonders begabte Informatik-Absolventen der eigenen Region.

In der Examensphase haben die besten Studenten oft schon einen Job in der Tasche. Deshalb ist es sinnvoll, Talente frühzeitig für das eigene Unternehmen zu interessieren – zum Beispiel durch Praktika bereits im Grundstudium. So lernen Mittelständler mögliche Nachwuchskräfte ohne Risiko kennen und können sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. In einigen Bundesländern bieten Berufsakademien eine gute Möglichkeit, junge Fachkräfte zu gewinnen. Dabei sind die Studenten schon in der Studienphase fest angestellt.

Bei Uni-Kooperationen und Praktika, aber auch Stellenausschreibungen gilt: Mittelständler werden vor allem in ihrer Region als Arbeitgeber wahrgenommen. Imagewerbung und Networking rund um den Firmensitz sind mindestens genauso wichtig wie Annoncen in überregionalen Jobbörsen.

Den zwölfseitigen Leitfaden mit Praxistipps und einer Checkliste gibt es gratis zum Download: www.bitkom.org/de/publikationen/38337_47124.aspx