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Bitkom fordert Bildungsreform

06.07.2001
In einem bildungspolitischen Grundsatzpapier fordert der ITK-Branchenverband Bitkom unter anderem IT schon in der Grundschule, eine auf zwölf Jahre verkürzte Schulzeit und die Einführung von Studiengebühren.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) hat ein bildungspolitisches Grundsatzpapier veröffentlicht. "Unser Bildungssystem ist momentan nicht in der Lage, Fähigkeiten und Kenntnisse für den zielgerichteten Umgang mit Informationstechnik in einem ausreichenden Maß zu vermitteln", beklagte Vizepräsident Jörg Menno Harms bei der Präsentation des Entwurfs in Berlin.

Zu den wichtigsten Forderungen des Verbands gehören die Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre, die Integration von IT bereits in den Grundschulunterricht, Aus- und Weiterbildung von Lehrern zur Nutzung von IT in Methodik und Didaktik des Fachunterrichts, die Stärkung des Leistungsprinzips an deutschen Hochschulen und last, but not least die Einführung von Studiengebühren - letztere zwecks Entschärfung gekoppelt mit Bildungsgutscheinen und -krediten sowie Stipendienprogrammen. "Wenn unser Bildungssystem nicht endlich international wettbewerbsfähig gemacht wird, dann verlieren wie unsere besten Köpfe, die sich auch für hohe Studiengebühren lieber an renommierten Universitäten im Ausland ausbilden lassen", so Harms weiter.

Aus Sicht des Bitkom gewinnt der wissensbasierte Sektor signifikant an Bedeutung. Dass Human Capital und Know-how die entscheidenden Ressourcen für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens seien, werde in der ITK-Branche zuerst deutlich. Der Anteil der klassischen Industrie an Wertschöpfung und Beschäftigung gehe demgegenüber kontinuierlich zurück.