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Bitkom fordert bessere IT-Ausbildung

10.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In seinem Statusbericht "Daten zur Informationsgesellschaft" mahnt der Branchenverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), das Potenzial der IT-Technik besser auszuschöpfen. Sollte dies nicht geschehen, werde Deutschland im internationalen Vergleich weiter zurückfallen. "Die ITK-Branche lässt gerade den Konjunkturmotor wieder an. Wir dürfen ihn nicht abwürgen", fordert Bitkom-Präsident Willi Berchtold. Mit rund 750 000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 134 Milliarden Euro gehöre die Branche zu den Leistungsträgern der deutschen Wirtschaft. Angesichts dieser Bedeutung müsse sich die Politik im Rahmen der jüngst angekündigten Innovationsoffensive stärker mit der ITK-Industrie auseinandersetzen, fordern die Bitkom-Vertreter.

Vor allem im Bildungsbereich gebe es Handlungsbedarf. So habe Deutschland bei der Ausbildung von Schülern am Computer das Klassenziel klar verfehlt, kritisiert Berchtold. Mit einem Schnitt von einem PC für 14 Schüler stehe Deutschland auf dem vorletzten Platz in Europa. 25 Schüler müssen sich einen Internet-Anschluss teilen. "Damit sind Schulen praktisch eine Computerfreie Zone." Um dieses Dilemma zu beheben, seien höhere Investitionen im Bildungssektor notwendig. Mit insgesamt 43 Milliarden Euro pro Jahr würden lediglich zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Ausbildung des Nachwuchses gesteckt. Für die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft ist das zu wenig, stellt Berchtold fest.

Dagegen sehen die Bitkom-Verantwortlichen eine positive Entwicklung bei den Zahlen der Internet-Nutzer, Breitbandanschlüsse sowie im Mobilfunkbereich. Demnach stieg im vergangenen Jahr die Zahl die Internet-Nutzer in Deutschland um vier auf 40 millionen. Bis 2006 sollen weitere zehn Millionen dazukommen. Die Zahl der Breitbandanschlüsse habe sich auf rund acht Millionen verdoppelt. Fast 78 Prozent aller Deutschen telefonieren laut Bikom bereits per Handy. Weiteren Schwung erhoffen sich die Branchenvertreter durch die Einführung der UMTS-Technik. (ba)