Google

Bisher nichts bei iPhone-Karten unternommen

25.09.2012
Google hat bisher nichts unternommen, um seine Karten wieder über eine App auf Apple-Geräten mit dem aktuellen Betriebssystem iOS 6 zugänglich zu machen.

Das sagte Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt am Dienstag in Tokio. Apple hatte zum Start des iPhone 5 die bis dahin immer vorinstallierten Google-Maps durch einen eigenen Dienst ersetzt. Er wird von vielen Anwendern als detailarm kritisiert, auch werden offenkundige Fehler beanstandet. Man kann die Google-Karten zwar weiterhin über den Browser nutzen, das ist aber weniger bequem als eine App.

"Wir haben noch nichts mit Google Maps unternommen", antwortete Schmidt auf Fragen von Journalisten in Tokio. Auf jeden Fall würde Apple eine neue App zulassen müssen, "es ist deren Wahl", zitierte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg Schmidt.

Apple hatte mit iOS 6 auch darauf verzichtet, eine App für Googles Videoplattform YouTube mit auszuliefern. Die aktuelle YouTube-App ist jedoch inzwischen auch in Deutschland direkt vom Internet-Konzern verfügbar. Zudem veröffentlichte Google eine für iOS 6 und den größeren Bildschirm des iPhone 5 angepasste Version seines Internet-Browsers Chrome.

Die Google-Karten und die YouTube-App gehörten seit dem Start des ersten iPhone im Jahr 2007 fest zum Inventar des Mobilsystems von Apple. Ihr Verschwinden in iOS 6 spiegelt die wachsende Rivalität zwischen den einstigen Partnern wider. Der Internet-Konzern zählt mit dem mobilen Betriebssystem Android zu Apples schärfsten Rivalen. Apple-Gründer Steve Jobs hielt Android zudem für eine Nachahmung von iOS und setzte einen Patentstreit in Gang. Schmidt verließ im August 2009 den Apple-Verwaltungsrat, dem er - damals noch Google-Konzernchef - drei Jahre lang angehört hatte.

Rückendeckung erhielt Apple unterdessen von Mitgründer Steve Wozniak. Er fand den neuen Kartendienst zwar enttäuschend, unter anderem weil im Gegensatz zu seinen Android-Telefonen die Navigation per Stimmanweisungen nicht funktioniert habe, sagte Wozniak dem Online-Dienst "ZDNet". Sein Eindruck sei aber, dass das Ausmaß der Probleme übertrieben werde. Nach dem Start von iOS 6 vergangene Woche hatten sich viele Nutzer über verzerrte Satellitenbilder, falsche Ortsmarkierungen und fehlende Details beschwert. Apple versprach Verbesserungen. (dpa/tc)