Bisher 130 Schaltungen unterschiedlicher Komplexität:Studenten entwerfen eigene Chips

01.11.1985

MÜNCHEN (lo) - Chip-Design in Eigenregie führen Studenten aus sieben Bundesländern durch. Mit von der Partie sind die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) sowie die Siemens AG.

Das Projekt zur Gestaltung von Hochleistungschips wurde 1983 mit einer Fördersumme von insgesamt rund 25 Millionen Mark von Bund und GMD gestartet. Seit diesem Jahr kooperiert in einem zweiten Abschnitt Siemens mit der GMD. Insgesamt 14 Design-Center sollen an Universitäten installiert werden, um die Qualität der Mikroelektronik-Ausbildung an den Hochschulen zu verbessern. An diesen Hardwaresystemen lernen Studenten der Elektrotechnik und Informatik nicht nur in einem Trockenkurs den Umgang mit der neuen Materie - sie durchlaufen den gesamten Zyklus, der nötig ist, um Chips zu entwerfen oder CAD-Software für ihre Gestaltung zu entwickeln. Den Abschluß bildet ein Test der in industrieller Linie gefertigten Silizium-Scheiben: Er ist die Nagelprobe für die Einsetzbarkeit der theoretischen wie auch praktischen Arbeit.

Bisher haben die Studenten etwa 130 Schaltungen unterschiedlicher Komplexitäten produziert. Software-Austausch zwischen Industrie sowie den Universitäten selbst ermöglicht dabei eine effektive Arbeit. "Der Konsens in diesem Projekt hat zwischen allen Beteiligten sehr gut angehalten", skizziert Dr. Klaus Wölker von der Siemens AG die Zusammenarbeit. Der erste Projektabschnitt endet Mitte 1986, die Kooperation läuft Ende 1987 aus.