Kompressions-Chip erhöht Speicherkapazität

Bis zu 1500 Prozent mehr Speicherkapazität für Floppies

08.06.1990

FRAMINGHAM (IDG) - Erheblich mehr Speicherkapazität für Festplatten- und Diskettenlaufwerke und damit signifikante Kosteneinsparungen verspricht die Infochips Systems Inc. aus dem kalifornischen Santa Clara mit ihrem "IC-105-Chip".

Laut Chet Brown, CEO des Unternehmens, sei es den Entwicklern gelungen, mit dem Kompressions-Dekompressions-Baustein die Speicherkapazitäten von Festplatten um das Dreifache und von Diskettenlaufwerken bis zum Faktor 15 zu erhöhen.

Alle Daten, die an eine Speicherperipherie fließen, liest der IC-105 und prüft das Datenmaterial auf sich wiederholende Bitinformationen. Die redundanten Informationen speichert der Chip in einem "Wörterbuch" und weist ihnen ein Symbol zu. Auf das Speichermedium selbst schreibt der Baustein dann nicht die ursprünglichen Daten, sondern die mit den Symbolen als Platzhalter versehenen und so komprimierten Informationen.

Beim Lesen der Daten von der Festplatte oder dem Diskettenlaufwerk ersetzt der Chip die Symbole wieder durch die Originaldaten, wobei er auf Informationen zurückgreift, die in einer virtuellen Dateizuordnungstabelle (File-Allocation-Table) auf dem Medium mit abgespeichert wurden.

Für immer wieder benutzte Dateitypen, wie sie sich etwa bei Datenbankformaten ergeben, lassen sich entsprechend zugeschnittene Wörterbücher abspeichern, die den Datendurchsatz nach Angaben des Unternehmens noch erhöhen sollen. Als Transferrate gab Infochips Systems 2 MB pro Sekunden für Schreibzugriffe und 5 MB pro Sekunde für Lesezugriffe (im Burst-Mode bis zu 10 MB) an. Da die komprimierten Dateien nicht so groß sind, werden weniger Datenzugriffe auf das jeweilige Speichermedium nötig, wodurch sich auch dessen Leistung erhöhen soll.

Wie das Unternehmen mitteilte, will man eine 8-Bit-Erweiterungs-Karte mit dem IC-105-Chip - Codename "Expanz" - auf der Frühjahrs-Comdex im Juni vorstellen.