ERP-Alternativen

Bis zu 13 Millionen Dollar sparen

09.03.2009
Die ERP-Hersteller aus der zweiten Reihe sind in der Regel billiger, ihre Lösungen lassen sich schneller implementieren und die Anwender sind zufriedener als mit SAP, Oracle und Microsoft

Für Anwender, die ERP-Software einkaufen, klingen SAP, Oracle und Microsoft nach einer sicheren Sache. Logisch, sie sind in Sachen Business-Software die bekanntesten Player und gehören zu den sogenannten Tier-1-Anbietern. Doch nicht immer scheint diese Wette aufzugehen. Das amerikanische ERP-Beratungshaus Panorama Consulting Group hat in einer Umfrage unter 670 ERP-Anwendern in USA und Europa herausgefunden, dass Tier-2-Anbieter keineswegs schlechter sein müssen. Zu diesen Softwarehäusern zählt Panorama unter anderen Infor, Lawson, IFS, Epicor, Exact, Netsuite und Sage.

Zwar entschieden sich 77 Prozent der Befragten für Tier-1-Lösungen, aber bei den Lösungen der kleineren Anbieter stellte sich heraus, dass sie weitaus billiger sind als die Produkte von SAP und Oracle. So kosten Installationen von SAP im Durchschnitt 16,8 Millionen Dollar und Oracle schlägt mit 12,6 Millionen zu Buche. Die Implementierungskosten für ERP-Produkte aus der zweiten Reihe belaufen sich dagegen im Durchschnitt auf nur 3,5 Millionen Dollar. Nur Microsoft ist mit 2,6 Millionen Dollar noch einmal deutlich billiger.

Auch bei der Zufriedenheit müssen sich die Tier-2-Player nicht verstecken. Nur SAP schneidet im Panorama-Rating mit einer Zufriedenheitsrate von 73 Prozent besser ab als die kleineren Anbieter, die immerhin auf 70 Prozent im Durchschnitt kamen.

Die Implementierungszeiten sind bei den alternativen Anbietern durchschnittlich mit 17,8 Monaten ebenfalls kürzer als bei den Top-Spielern. Laut Panorama brauchen Anwender für SAP 20 Monate, für Oracle 18,6 und für Microsoft 18 Monate.

Was spricht also noch für SAP und Oracle? Den amerikanischen ERP-Spezialisten bergen sie mit 50 beziehungsweise 57 Prozent der Nennungen ein geringeres Geschäftsrisiko als Tier-2-Anbieter, deren Risiko die Anwender mit knapp 62 Prozent bewerten. Die Frage ist allerdings, ob dieses fünf bis zwölf Prozentpunkte höhere Risiko bis zu 480 Prozent mehr Ausgaben rechtfertigt? Das wird nur in Ausnahmen der Fall sein.

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