BIS-Studie ueber Wachstumsmarkt elektronische Post Inkompatibilitaet bremst Verkauf der E-Mail-Systeme bisher nicht

07.10.1994

TORONTO (IDG) - Im Jahr 1998 wird es einer Studie des Marktforschungsinstituts BIS Strategic Decisions zufolge weltweit etwa 67 Millionen elektronische Mailboxen geben. Nach Einschaetzung der Auguren werden zu diesem Zeitpunkt zwar noch rund zwei Drittel der Installationen in Nordamerika lokalisiert sein, doch legt der Absatz in Europa in den naechsten Jahren kraeftig zu.

Als Basis untersuchten die BIS-Experten die Situation im letzten Jahr. 43,4 Millionen Mailboxen waren weltweit in Betrieb, drei Viertel davon in Amerika. Das am schnellsten wachsende Marktsegment werden die LAN-basierten Loesungen sein. Bereits zum Jahresende werden erstmals mehr LAN- als Host-Anwender Nachrichten auf elektronischem Wege verschicken.

Im vergangenen Jahr, so beziffert BIS, waren 16,9 Millionen E- Mail-Teilnehmer innerhalb von LAN-Infrastrukturen registriert, davon 12,7 Millionen in der Neuen und drei Millionen in der Alten Welt. 1998 erwarten die Marktforscher 38,8 Millionen LAN-Anwender, die E-Mail-Systeme benutzen. Fuehrender Anbieter in diesem Markt ist die Lotus Development Corp. mit ihren Loesungen CC:Mail und Notes, die weltweit von fuenf Millionen E-Mail-Usern eingesetzt werden.

Der Bedarf an E-Mail-Applikationen waechst mit Anzahl und Ausmass der Netzwerk-Installationen. Einfache Bedienung und Implementierung sind weitere Attribute, die den elektronischen Diensten zum Aufschwung verhelfen. "Kleinere und verteilt organisierte Unternehmen koennen schnell und unkompliziert die elektronischen E-Mail-Systeme einrichten, ohne auf Entscheidungen aus den Chefetagen warten zu muessen", erklaerte Alisa Silverman, Messaging Industry Analyst bei BIS, den Erfolg der Systeme. Abteilungen koennten mit E-Mails die Firmenbuerokratie umgehen - benoetigt werde dazu nur ein File-Server.

Eine Schluesselrolle beim Einsatz von elektronischen Briefkaesten wird zudem die zunehmende Popularitaet von Groupware-Loesungen und die Entwicklung von E-Mail-faehigen Applikationen spielen, die aus der wachsenden Mobilitaet von Mitarbeitern entstehen.

Allerdings hat das wachsende Angebot auch seine Schattenseiten: Systemintegratoren koennen Schwierigkeiten bei der Verbindung der verschiedenartigen Loesungen bekommen. "E-Mail-Systeme aufeinander abzustimmen ist aufgrund der vielen Standards schwierig, zeitraubend und teuer", kritisiert Silverman. Sie schlaegt den Herstellern vor, E-Mail-Loesungen mit skalierbaren Back-ends zu entwerfen, die in einer Client-Server-Konfiguration den Einsatz von unterschiedlichen Standards und Front-end-Loesungen unterstuetzen.