Biometrische Technologie erkennt Personen am Tippen

20.11.2006
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Eine neuartige Technologie zur Personenerkennung anhand biometrischer Merkmale aus dem Haus Elektro Baltus soll für mehr Sicherheit und Effizienz im digitalen Geldverkehr, in der papierlosen Verwaltung und in der Terrorismusbekämpfung sorgen.

Das System von Inhaber und Produktentwickler René Baltus kombiniert ein bekanntes und zwei neue biometrische Verfahren. Unter dem Namen „HESY“ (Handschriften-Erkennungs-System) macht es zum einen Unterschriften fälschungssicher, indem es beim Unterschreiben die individuelle Schreibgeschwindigkeit samt Pausen sowie den Druck erfasst, mit dem das Schreibgerät geführt wird. Zum anderen ist es nun erstmals möglich, eine Person während der Eingabe ihres mindestens sechsstelligen PIN-Codes anhand ihrer unfälschbaren Tippdynamik eindeutig zu identifizieren (Tippdruck, -Geschwindigkeit und -Pausen). Für das dritte biometrische Verfahren steht das Schwesterprodukt „GESY“. Es erlaubt zum ersten Mal die sichere Identifizierung einer Person anhand ihres unverwechselbaren Ganges. Damit ist GESY das bisher einzige dynamische biometrische Verfahren, das ausgewählte Personen einen verzögerungsfreien Zugang zu Räumlichkeiten ermöglicht, die anderen verschlossen bleiben.

Die Anwendungsmöglichkeiten für die neuen Verfahren sind vielfältig. In Industrie und Luftfahrt können zum Beispiel Konstruktionszeichnungen mit Hilfe von HESY rechtsgültig digital signiert werden. GESY ist überall dort einsetzbar, wo der Zugang zu geschützten Bereichen rasch und sicher kontrolliert werden soll, zum Beispiel an Flughafen-Terminals oder in Gebäuden mit sensiblen Daten.