Aktie der Woche

Biodata: Zu hoch bewertet

02.06.2000
Von Stephan Hornung*

In der aktuell schwierigen Marktsituation haben es Börsenaspiranten sehr schwer. Zeichnungsgewinne sind kaum noch zu erzielen. Das war noch vor kurzem anders. Firmen, die etwa vor einem Vierteljahr das Going Public wagten, sind nun aber zum Teil stark rückschlagsgefährdet. Zu diesen Companies zählt Biodata. Der IT-Sicherheitsspezialist ging im Februar mit einem Emissionspreis von 45 Euro in den Handel. Nach einem Höchstkurs von 400 Euro notiert es aktuell bei 320 Euro. Dies ist immer noch ein Gewinn gegenüber dem Ausgabepreis von 600 Prozent. Biodata kann mittlerweile auf namhafte Kooperationspartner und Kunden wie Siemens oder IBM verweisen; weitere interessante Aufträge konnten in letzter Zeit abgeschlossen werden. Trotzdem dürfte die die aktuelle Börsenbewertung von über 1,6 Milliarden Euro zu hoch sein. Im ersten Quartal 2000 wurde ein Umsatz von nur 2,1 Millionen Euro erzielt. Dabei entstand ein operatives Minus von 1,6 Millionen Euro. Mit den Lösungen "Babylon" (Kommunikationssicherheit), "Bigfire" (Firewall) und "Sphinx" (Personal Firewall) verfügt das Unternehmen über ein vergleichsweise recht gutes Produktportfolio. Doch der Wettbewerb mit Anbietern wie Checkpoint, Cisco Systems oder Cylink ist äußerst hart. Insgesamt sind deshalb die Aussichten eher durchwachsen.

* Die Autoren sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.