Massive Wertberichtigungen

Biodata drückt die Schuldenlast

09.11.2001
MÜNCHEN (CW) - Der IT-Sicherheitsdienstleister Biodata AG ist überschuldet. Zudem droht dem Nemax-50-Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit.

Ein von Biodata beauftragter Sonderwirtschaftsprüfer hat nach Angaben des Unternehmens aus dem nordhessischen Lichtenfels einen Wertberichtigungsbedarf von "deutlich mehr" als 40 Millionen Euro ausgemacht. Dieser resultiere aus erheblichen Abwertungen von Anteilen und Ausleihungen sowie Forderungen an verbundene Unternehmen, in der Hauptsache Tochtergesellschaften. Damit, so heißt es lapidar in einer Meldung von Biodata, sei die Nemax-50-Firma überschuldet, zusätzlich drohe der Company die Zahlungsunfähigkeit.

Im Zusammenhang mit der Sonderprüfung wurden zudem Unregelmäßigkeiten bei der Umsatzverbuchung von Tochtergesellschaften festgestellt, berichtete Biodata. Als Folge müsse der Vorstand nun das Sanierungskonzept an die "neuen Erkenntnisse anpassen", hieß es. Die Suche nach Investoren werde intensiviert, "operative Veränderungen erwogen". Die Vorstände Harald Glück (COO) und Christian Kanja (CTO) sind erst seit Anfang Oktober im Amt, sie standen bislang an der Spitze der Biodata-Tochter Biodata Application Security AG, vormals Glück und Kanja Software AG, die im Oktober 2000 von Biodata übernommen worden war. Der Posten des CEO soll vorerst nicht besetzt werden. (ajf)