PARIS (IDG) - Als "verwirrend" und "noch weitgehend unklar" bezeichnet Microsoft-Chef Bill Gates die Situation nach der OSF-Gründung. Mit Gates sprach die CW-Schwesterzeitung "Le Monde Informatique", Paris.

"OSF wird Unix in den nächsten zwei bis drei Jahren sicher behindern", kritisiert der Microsoft-Präsident das seiner Ansicht nach jetzt nicht in den Rahmen passende OSF-Announcement. Angesichts der derzeit laufenden Bemühungen, die Quell-Codes der verschiedenen Unix-Derivate zusammenzufassen, hätte sich Gates ein Komitee wie OSF in vielleicht drei Jahren gewünscht.

Dennoch wird sich auch Microsoft der OSF-Gruppierung anschließen: "Das kostet 25 000 Dollar und bedeutet nichts." Aber Gates bleibt realistisch: "Es wird ein paar Jahre dauern, bis wir herausgefunden haben, was OSF wirklich ist." Der einzige Standard, den OSF zur Zeit unterstütze, sei Posix. Posix aber lasse sich jetzt schon auf einer Reihe von Betriebssystemen implementieren. Denkbar sei auch eine Posix-OS/2-Schnittstelle. Wenn es einmal einen echten Unix-Standard geben werde, so werde dieser auf der Quellcode und nicht, wie bei den Betriebssystemen MS-DOS oder OS/2, auf der binären Ebene basieren.