Microsoft-Gründer

Bill Gates arbeitet an Mini-Atomkraftwerken

23.03.2010
Der Microsoft-Gründer und Multimilliardär Bill Gates treibt seinen Traum von effizienter und sauberer Energieerzeugung voran.
Bill Gates hat jetzt viel Zeit. Viel Geld hatte er schon vorher.
Bill Gates hat jetzt viel Zeit. Viel Geld hatte er schon vorher.
Foto: Microsoft

Die von ihm mitfinanzierte Terrapower lotet mit dem japanischen Technologiekonzern Toshiba den Bau von Mini-Atomkraftwerken aus. Die beiden Seiten befänden sich in Gesprächen über das Projekt, bestätigte Toshiba am Dienstag einen Bericht der Wirtschaftszeitung "Nikkei".

Terrapower will einen Reaktor zur Serienreife bringen, der die Energieprobleme der Welt lösen soll. Der sogenannte Traveling-Wave Reactor (zu deutsch Laufwellen-Reaktor) soll mit einer Ladung Brennelemente über Jahrzehnte auskommen und kaum Wartung bedürfen. Damit würde sich die Frage erübrigen, wohin mit den alten Brennstäben. Gegenüber bisherigen Atomkraftwerken soll der neue Typ zudem kompakter und sicherer sein.

Nach seinem Rückzug von der Microsoft-Spitze gehört die Entwicklung klimafreundlicher Energieerzeugung zu den Lieblingsthemen von Bill Gates. Die Idee eines Minireaktors dürfte dabei auf fruchtbaren Boden fallen. Denn die Kernenergie erlebt eine Renaissance. Viele Länder planen neue Meiler, um ihre veralteten Anlagen aus den 50er und 60er Jahren zu ersetzen oder um den gestiegenen Energiehunger zu stillen.

Toshiba gehört zu den größten und renommiertesten Anbietern von Reaktoren. Mit der Übernahme des US-Rivalen Westinghouse vor vier Jahren hatten sich die Japaner weiter verstärkt. Auch der deutsche Mischkonzern Siemens mischt im Atomspiel mit.

Die noch junge Energiefirma Terrapower gehört zur Ideenschmiede Intellectual Ventures. An deren Spitze steht mit Nathan Myhrvold der ehemalige Technologiechef von Microsoft. Bill Gates gehört zu den Geldgebern. (dpa/tc)