Der Markt wächst in fünf Jahren um das Sechsfache

Bildverwaltungssysteme erleben in Europa zur Zeit einen Boom

16.08.1991

FRANKFURT (CW) - Elektronischen Bildverarbeitungssystemen steht ein gewaltiger Aufschwung bevor. 1990 wurden in Europa Systeme im Wert von rund 354 Millionen Dollar an den Anwender gebracht.

Bis 1995 soll das Marktvolumen um 600 Prozent wachsen und damit ungefähr 2,2 Milliarden Dollar betragen. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher bei Frost & Sullivan. Bei der Untersuchung berücksichtigten die Auguren alle Systeme, die gerastete Bilddaten elektronisch speichern und abrufen können.

Bei den elektronischen Bildsystemen haben sich in Europa PC-basierte Geräte durchgesetzt. Sie bilden 1990 mit einem Marktanteil von rund 38 Prozent den größten Einzelsektor, so die Studie. Der Umsatz im PC-Sektor, der letztes Jahr noch 136 Millionen Dollar betragen habe, werde bis 1995 auf zirka 847 Millionen Dollar klettern. Dies entspricht dem durchschnittlichen Wachstum bei den elektronischen Bildverarbeitungssystemen.

Eine überproportionale Steigerung, so die Frankfurter Marktforscher, ist bei den vernetzten Systemen zu erwarten, die bei der Untersuchung getrennt von den PC-Systemen ausgewiesen werden. Für sie sagen die Frankfurter einen Zuwachs von rund 44 Millionen Dollar 1990 auf zirka 650 Millionen Dollar 1995 voraus, was einer Steigerung um den Faktor 14 entspricht.

Vorreiter für das "Electronic Image Management" in Europa war 1990 die Bundesrepublik mit einem Umsatz von 75 Millionen Dollar, so die Studie. Platz zwei und drei belegten Italien und Frankreich mit 67 beziehungsweise 56 Millionen Dollar. Danach folgten Großbritannien mit einem Marktvolumen von 52 sowie die skandinavischen Länder mit 40 Millionen Dollar. Behalten die Marktforscher recht, bleibt Deutschland mit einem Volumen von 535 Millionen Dollar der größte europäische Einzelmarkt.

1995 sollen 24 Prozent der in Europa verkauften Bildverarbeitungssysteme in der Bundesrepublik zum Einsatz kommen. 1990 lag dieser Anteil bei 21 Prozent. Laut Untersuchung folgt Frankreich mit 388 Millionen Dollar, was einem Anteil von 18 Prozent entspricht. Großbritannien werde mit einem Umsatz von 368 Millionen Dollar und einem Anteil von 17 Prozent auf Platz drei vorrücken.