Bildschirmcomputer bringt Kaufhausbesitzern besseren Überblick:"Die Differenzen in der Verarbeitung sind gleich Null"

12.04.1979

Wilhelm Behrends und seine Frau Lotte, Besitzer eines Kaufhauses in Wiesmoor/ Ostfriesland, steigerten in den letzten 25 Jahren ihren Jahresumsatz von knapp 200 000 Mark auf 14 Millionen Mark im Jahre 1978. Aus dem kleinen 80 Quadratmeter großen Textilladen des Jahres 1953 entwickelte sich ein dreigeschossiges Kaufhaus (120 Mitarbeiter) mit einer Gesamtfläche von 6000 qm, davon 3200 qm Verkaufsfläche. Das gesamte Betriebsgrundstück ist 20 000 qm groß. Behrends setzt den Bildschirmcomputer NCR I-8150 ein.

Behrends installierte - verteilt auf die verschiedenen Abteilungen - sieben elektronische Kassensysteme NCR 2135: mit Kassettenaufzeichnungsstationen. Ein weiteres System steht für Sonderaktionen und Stoßzeiten bereit. In der Lebensmittelabteilung arbeiten fünf Systeme NCR 2115. Weitere Kassenplätze befinden sich an der Tankstelle, im Brotshop und bei den Leergut-Automaten. Die Verkaufsdaten werden in das bildschirmorientierte EDV-System NCR I-8I50 eingelesen. Behrends arbeitet mit der NCR-Software "SELAS" (Sortiments-, Erfolgs-, Limit-Analyse-System) und den Programmpaketen Lohn- und Finanzbuchhaltung.

Wilhelm Behrends über die Organisationsform seines Hauses:

"Wir haben 67 Warenlager. Die Bezeichnungen sind mit den Hauptwarengruppen des Kaufrings identisch, so daß bei Musterungen, Auftragserteilung an den Kaufring, in Musterungsbüchern und bei der Rechnungserteilung durch den Kaufring diese Warenkennzeichnungen übereinstimmen Der Wareneingang wird im Gesamt-EK und im errechneten Gesamt-VK direkt in den Computer eingegeben. Die Erfassung an den Kassen erfolgt mit Lagernummer, Preis und Verkäufernummer. Preisminderungen, Umtausch, Rückgaben, Personalkäufe und Rabatte werden bei uns nur an einer Hauptkasse bearbeitet. Die Kassetten der Kassen werden am nächsten Morgen eingelesen und verarbeitet. Das dauert zur Zeit etwa zwei Stunden. Während dieser Zeit kann die Mitarbeiterin jedoch andere Büroarbeiten verrichten.

Es ist also möglich, täglich vormittags die KER bis zum Vortag auszudrucken oder einzelne gewünschte Daten per Bildschirm abzurufen. Die Differenzen in der Verarbeitung sind gleich Null.

Der Ausdruck der KER erfolgt allerdings im 14tägigen Rhythmus, so daß es nach einem Jahr zu einem 14tägigen Vergleich jeweils am 15. und letzten Tag des Monats kommt.

Schwerpunkt in der Nutzung der EDV sind zweifelsohne die Daten über die Warenbewegungen, weil wirhieraus unsere wichtigsten Erkenntnisse für den Einkauf und die Kalkulation nehmen.

Neben den Umsätzen in den einzelnen Warengruppen werden die Kalkulation, die Wareneingänge, die Warenbestände und die Umsatzanteile am Gesamtumsatz des Hauses laufend kontrolliert und mit den Abteilungsleitern besprochen.

Die Zahlen der Hauptwarengruppen, Hartwaren, Textilwaren, Süßwaren und Lebensmittel vergleichen wir innerhalb unserer Erfahrungsaustauschgruppe ähnlich strukturierter Kollegenbetriebe. "