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Bilanz als Zwischenzeugnis: Siemens will aus den negativen Schlagzeilen

06.11.2006
In den vergangenen Wochen ist die Kritik auf Deutschlands größten Elektrokonzern Siemens und seinen Vorstandschef Klaus Kleinfeld nur so niedergeprasselt.

Nach dem vorübergehenden Verzicht auf die umstrittene 30-Prozent-Gehaltserhöhung und der Gründung eines Härtefonds für entlassene Mitarbeiter des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile hat sich die Lage wieder ein wenig beruhigt. Doch damit ist Kleinfeld noch nicht aus dem Schneider. Entscheidend wird sein, ob im kommenden Frühjahr alle Geschäftsbereiche wie von Kleinfeld versprochen die Renditeziele erfüllen. Die Bilanz des Geschäftsjahres 2005/06 (30. September), die Kleinfeld an diesem Donnerstag vorlegt, ist daher für den Vorstandschef nur ein Zwischenzeugnis.

Die Kritik der vergangenen Wochen fokussierte sich stark auf Kleinfeld. Der Vorstandsvorsitzende habe in der Öffentlichkeit ein falsches Image, meinte eine Siemens-Führungskraft. „Ich kenne niemanden, der so hart daran arbeitet, es jedem recht zu machen.“ Kulminiert war die Kritik an Kleinfeld, als die beschlossene Gehaltserhöhung für den Vorstand bekannt wurde und gleichzeitig die frühere Siemens-Handysparte mit 3000 Beschäftigten in Deutschland nur ein Jahr nach dem Verkauf an BenQ pleite ging. „Die Diskussion hat das Unternehmen deutlich beschädigt“, räumte auch Kleinfeld ein. Die öffentliche Reaktion habe ihn überrascht, hier seien zwei völlig voneinander unabhängige Ereignisse miteinander verknüpft worden.