SiemensIntel-Joint-venture stellt Produkte vor:

BiiN-Systeme schützen Großindustrie

28.10.1988

NÜRNBERG (CW) - Das Joint-venture zwischen Siemens und Intel, die BiiN Informations Systems, hat ihre ersten Produkte zur Marktreife gebracht. Das im Juni 1988 gegründete Unternehmen kündigte die Systeme BiiN 20 und BiiN 60 an, die am Anfang der gleichnamigen Produktlinie stehen.

Die BiiN-Architektur zielt speziell auf den Markt des "Mission Critical Computing" ab und ist für Industriebranchen wie Banken und Fluggesellschaften konzipiert, für die ein Systemfehler besonders fatale Folgen hätte. Der Schwerpunkt der Systeme liegt laut BiiN auf einer hohen Verfügbarkeit, einer durchgängigen Datenkonsistenz, einem Realzeitverhalten und Zugriffsschutz, der mit einem Hardware-erzwungenen Mechanismus kombiniert ist.

Das BiiN-60-System ist mit zwei bis acht Prozessoren konfigurierbar, die eine Leistung von 40 MIPS erzielen. Es unterstützt im Vollausbau rund 1000 Terminals und hat eine frei wählbare Fehlertoleranz. Die BiiN-Version 20 erreicht als Tisch- oder Standmodell mit einem oder zwei Prozessoren eine Leistung von neun MIPS. In beiden Systemen sind Funktionen wie Transaktionssicherung und Datenzugriff in verteilten Bereichen des Betriebssystems gelöst und nicht auf der Stufe von Datenbanken. Teilweise haben die Entwickler Funktionen von der Soft- auf die Hardwareebene verlagert, um einen schnelleren Ablauf zu sichern.

Beide Systeme sind kompatibel und laufen unter dem Betriebssystem BiiN/OS, das in Ada geschrieben ist. Wie auf Anfrage der COMPUTERWOCHE zu erfahren war, kostet das System BiiN 20 in seiner Grundversion mit einem Prozessor, 16 Megabyte RAM, vier Netz-Schnittstellen, einer Windchester-Festplatte sowie einem Magnetband knapp 100 000 Mark. Ferner teilte ein Firmensprecher mit, der Preis für Extrem-Konfigurationen könne zwischen einer und zwei Millionen Mark liegen. Das System BiiN 60 ist in kleinen Konstellationen bereits lieferbar, System BiiN 20 wird voraussichtlich im Februar auf den Markt kommen.