Hardware - Neue Offerten für System 36- und System 38-Anwender:

Big Blue sorgt sich um den Mittelklasse-Markt

27.06.1986

STUTTGART (pi) - Für seine Rechnerfamilien mittlerer Leistung, die Systeme /36 und /38, bietet IBM eine Reihe neuer Hard- und Softwareprodukte an. Die Neuerungen sollen neben "erheblichen Leistungsverbesserungen" ein "deutlich verbessertes Preis/Leistungs-Verhältnis" bringen.

Bei dem System /36 wurde IBM zufolge die maximale Hauptspeichergröße um den Faktor vier auf sieben Megabyte vergrößert und der Durchsatz des Spitzenmodells um 40 Prozent gesteigert. Bei dem System /38 ergibt sich eine Verdoppelung der maximalen Hauptspeichergröße auf 32 Megabyte und durch neue Magnetplatten eine Steigerung der Massenspeicherkapazität auf rund 15 Gigabyte.

Als für die Leistungssteigerung beim Spitzenmodell 5360 verantwortlich nennt IBM den Einsatz neuer Hauptspeicher- und Kontrollspeicher-Prozessoren. Der Arbeitsspeicher der D-Modelle faßt nun in der Basisausstattung 1 MB. Für den Ausbau auf die maximal möglichen 7 MB stehen neue Speicherkarten mit 1 oder 2 MB Kapazität zur Verfügung. Bei dem Kompaktmodell 5362 bietet Big Blue neue Ausführungen B und C an. Der Speicher läßt sich nunmehr auf bis zu zwei Megabyte ausbauen. Das neue Magnetplattenlaufwerk 9332 erlaubt eine Erweiterung der Online-Kapazität des Modells C um 2x 200 MB. Bei dem Einstiegsmodell 5346 kann die Anzahl der Datenstationen von 6 auf 9 erhöht werden.

Die bisherigen Modelle des Datenbanksystems /38 werden durch sechs neue Typen abgelöst. Das neue Einstiegsmodell 100 erbringt IBM zufolge einen um 30 Prozent höheren Durchsatz als sein Vorgänger. Die Hauptspeicherkapazität beträgt nun mit vier MB das Doppelte der bisherigen Kapazität. Beim Spitzenmodell 700 läßt sich der Hauptspeicher in der neuen Ausführung bis auf 32 Megabyte ausbauen. Das neue Magnetplattensystem 9335 faßt nun 855 Megabyte und wurde in seinen Leistungsdaten weitgehend an das Plattenspeichersystem für die Großrechner 43XX und 30XX angeglichen. Ein neues Wiederanlaufkonzept soll die Systemverfügbarkeit erhöhen.

Die wichtigsten Software-Neuerungen bestehen in der Möglichkeit, 3270-Datenstationen künftig auch an ein System /36 anschließen zu können. Dabei übernimmt das Betriebssystem die Konvertierung beziehungsweise das Durchschleusen der Datenformate und der Daten. Damit kann vom gleichen 3270-Terminal künftig sowohl eine kommerzielle Anwendung wie zum Beispiel Lohn/Gehalt auf einem System /36 als auch eine Grafik- oder Text-Anwendung auf einer 43XX oder 30XX betrieben werden. Weiterhin wurde das "Distributed Data Management" DDM erweitert, um Daten für zusammengeschaltete Systeme auf Basis von SNA LU 6.2 zur Verfügung zu stellen. Bis jetzt ist es laut IBM auch für /36-User möglich, auf Datenbanken des Systems /38 oder auf /370-Dateien unter CICS/VS zuzugreifen.