Marktstellung des Top-Betriebssystems der IBM wird strategisch untermauert:

Big Blue forciert WM durch SNA-Erweiterungen

13.06.1986

ARMONK (CWN) - Erweiterte Netzwerk- und Adressierungs-Features von SNA stehen künftig auch für das IBM-Betriebssystem VM zur Verfügung. Diese Einrichtungen. die bisher nur in Zusammenhang mit MVS verfügbar waren, sollen es den VM-Usern ermöglichen, größere Netzwerke zu realisieren.

Die neuen Releases betreffen vor allem den Einsatz der erweiterten Netzwerkadressierung sowie SNA Network Interchange (SNI) in Netzen, die unter VM laufen. Die erweiterte Netzwerkadressierung erlaubt es, die Anzahl der logischen Einheiten in einem SNA-Netz von 64 000 auf mehr als acht Millionen auszubauen. Auch können mehrere SNA-Netze miteinander verbunden werden.

Die neuen VM-Netzwerkfähigkeiten sind das Ergebnis der kürzlich angekündigten Communications Function für VTAM (ACF/VTAM) Version 3 Release 1.1. Zuvor mußte MVS als Gastsystem unter VM installiert werden, um den Benutzern die Arbeit mit den Netzwerk-Features von MVS zu ermöglichen.

Einige VM-Großkunden in den USA zeigen sich dem Vernehmen nach von der neuen VTAM-Fähigkeit sehr angetan, während andere MVS auch weiterhin als Netzwerkbetriebssystem einsetzen und VM als separates System unabhängig davon verwenden wollen. Grund: Der klassische Einsatzbereich von VM sei eher in der Programmentwicklung angesiedelt als in transaktionsorientierten Netzen. Einig waren sich allerdings alle von Computerworld befragten User darin, daß die Verfügbarkeit von ACF/VTAM Release 1.1 ein Zeichen für die Bedeutung ist, die IBM ihrem Betriebssystem VM beimißt.

Neben der erweiterten Adressierung und SNI bietet IBM künftig auch Verbesserungen an, die sich an den Systemoperator wenden. Durch Verwendung eines neuen Display-Kommandos könne der Operator, wenn er mit einer bestimmten Einheit Schwierigkeiten habe, die Spezifikationen auf den Bildschirm holen, mit denen die Einheit in das Netz eingegliedert wurde. Bisher mußte er in diesem Fall unter Verwendung des Network Control Programm-Generierungs-Statements den logischen Namen der Einheit finden oder sich mit einem VTAM-Dump auseinandersetzen.

Nach Aussage von William Warner, Manager für Network Management Produkte bei IBM, kann der Operator durch Eingabe des Force-Kommandos eine Einheit im Netzwerk sperren und sie dann neu starten, anstatt das Terminal gesperrt zu halten, während die Operatoren nach einem Fehler suchen.

Angekündigt wurde ferner Attachment 37Plus, das die Kommunikation und den Device Support zwischen dem Host und den Personalcomputern AT, 3270 PC sowie 3270 PC AT erlaubt. Das Programm ermöglicht den Zugriff auf Informationen, Funktionen und Einrichtungen des Hosts, einschließlich File Transfer, Ausführung von Host-Prozeduren und virtuellen Platten.