RS/6000 S80 mit 24 CPUs für E-Business

Big Blue attackiert Sun im Markt für Unix-Server

17.09.1999
LONDON (CW) - Mit dem Modell "RS/6000 S80" meldet sich IBM konkurrenzfähig auf dem Markt für High-end-Unix-Server zurück. Beeindruckende Benchmarks und eine aggressive Preisgestaltung des 24-Wege-Rechners zielen direkt gegen Systeme von Sun und Hewlett-Packard.

Bei den Servern für ISPs (Internet-Service-Provider) und ASPs (Application-Service-Provider) dürfte es künftig zu einem verstärkten Wettbewerb kommen. Wenn es nach dem Willen von IBM geht, wird Sun Microsystems dort sein blaues Wunder erleben: Das neu vorgestellte Topmodell der RS/6000-Reihe zielt genau auf das Marktsegment, welches die McNealy-Company mit ihrer Enterprise 10000 adressiert und zur Zeit dominiert. Die RS/6000 S80 ist mit bis zu 24 CPUs zu haben und soll nach Angaben von Big Blue die Konkurrenz in Web-spezifischen Benchmarks übertreffen. Im Specweb-96-Test reklamiert man für sich mit 40161 Http-ops/s (Zwölf-Wege-S80) einen Vorsprung von 66 Prozent auf die Konkurrenz von Hewlett-Packard (24139 Http-ops/s auf einem Acht-Wege-N4000-System). Im ERP-Bereich sollen 16640 zeitgleiche SAP-Benutzer (S80 mit 24 CPUs) die E 10000 von Sun (14400 gleichzeitige Benutzer) übertreffen.

Bei der offiziellen Vorstellung der RS/6000 S80 in London betonten die IBM-Verantwortlichen ausdrücklich, man wolle die angegebene Leistung zu einem besonders konkurrenzfähigen Preis auf den Markt bringen. Die Einstiegsmarke für ein System mit sechs Prozessoren liegt in den USA bei rund 290000 Dollar. Wie viele S80-Systeme im nächsten Jahr verkauft werden sollen, wollte Doug Grose, Vice-President Server Development, nicht verraten.

Mit der von Sequent ins Haus gekommenen Numa-Technik (Non Uniform Memory Access) will man die Mehrprozessorsysteme auch zukünftig an der Spitze der Entwicklung halten. "In ungefähr drei Jahren wird es RS/6000-Server mit 64 CPUs geben", deutete Grose an. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch, daß eine hohe Leistung auf Mehrwege-Systemen nur mit optimierter Software zu errei-chen sei.

Das gleichzeitig mit den Servern vorgestellte neue Release des hauseigenen Unix-Derivats AIX soll die Skalierbarkeit der Hardware effektiv unterstützen, außerdem Lastverteilung und Cache-Zugriff. AIX 4.3.3 ist nach Angaben von IBM für den Einsatz von 24-Wege-SMP-Systemen und Speichern von bis zu 64 GB optimiert.