Bifoa-Forschungsaktivitäten:Schwerpunkt Software

02.05.1975

HANNOVER - Ein deutlicher Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten des Kölner "Betriebswirtschaftlichen Institutes für Organisation und Automation" (Bifoa) liegt zur Zeit bei der Software-Entwicklung. Das ist eine Folge des DV-Förderprogrammes der Bundesregierung, wonach am Ende geförderter Projekte Anwender-Software stehen soll.

Das seit zehn Jahren bestehende Institut wird von einem Förderverein getragen, der 150 in- und ausländisches Mitgliedsfirmen zählt. Die Aktivitäten der mehr als vierzig Wissenschaftler, die von zahlreichen Studenten unterstützt werden, erstrecken sich auf Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Forschungsvorhaben. Die Forschung wird nach Möglichkeit den Bezug zur Praxis behalten. Derzeit laufen Untersuchungen über den Einsatz von MDT-Anlagen in Computerverbundsystemen, über Management - Informationssysteme und - in Zusammenarbeit mit dem VDMA über ein "Modell der integrierten Datenverarbeitung im Maschinenbau". (Midam). Midam soll auch in einem im Mai neu zu konstituierenden Studienkreis diskutiert werden, in dem unter anderem AEG-Telefunken, Dornier-System, Margarineunion und Henkel ihre Integrationsmodelle vorstellen wollen.

Sowohl für die Mitarbeit in diesem und anderen neuen Studienkreisen als auch für gemeinsame Forschung Sucht das Institut weitere Kontakte zu Betrieben. "Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten der Zusammenarbeit", sagte Ulrich Fezer, der den "wissenschaftlichen Messeservice" von Bifoa in Hannover betreute. "Eines allerdings ist satzungsgemäß ausgeschlossen - daß wir gegen Bezahlung einen Forschungsauftrag übernehmen."

Möglich ist neben der einfachen Anfrage bei dem Kölner Universitätsinstitut die Mitgliedschaft im Förderverein zu einem Mindestbeitrag von 1000 Mark, die unter anderem das Recht zu eingehender Information beinhaltet. Ferner können gemeinsame Projekte durchgeführt werden, für die das Institut dann öffentliche Fördermittel beantragt. Die beteiligte Firma muß einen Eigenanteil - beispielsweise in Form von Man-Power - erbringen, der in der Regel der Höhe der öffentlichen Mittel entspricht. Wegen öffentlicher Mittel ist Fezer zuversichtlich: "Wenn wir mit einem Partner bis Juni einig sind und im Juli den Antrag stellen, kann man damit rechnen, daß 1976 angefangen werden kann. Mittel aus dem dritten DV-Förderprogramm sind da. Voraussetzung ist natürlich, daß der Antrag auch genehmigt wird. Das ist nur dann der Fall, wenn bei der Arbeit etwas herauskommt, das später auch für Dritte praktisch brauchbar ist."

Wer mit dem Institut zusammenarbeitet, partizipiert direkt an den Ergebnissen - gemeinsam erarbeitete Software beispielsweise kann die betreffende Firma behalten, während Dritte sie kaufen müssen. Da es neben dem DV-Programm des Bundes noch verschiedene andere Fördermöglichkeiten gibt, sind die Chancen für eine Kooperation mit den Kölner Wissenschaftlern relativ günstig. -py