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Bieterstreit um AT&T Wireless spitzt sich zu

16.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Bieterwettbewerb um den US-Mobilfunkanbieter AT&T Wireless wird es noch einmal spannend: Die beiden verbleibenden Interessenten Cingular Wireless und Vodafone haben Presseberichten zufolge am vergangenen Freitag ihre Angebot auf 13 Dollar je Aktie oder rund 35 Milliarden Dollar aufgestockt. AT&T Wireless entschied daraufhin kurzfristig, eine neue Angebotsrunde zu starten. Marktbeobachter vermuten, dass die Offerten bis Fristende am Sonntagmorgen auf bis zu 14 Dollar je Anteil oder 38 Milliarden Dollar kletterten. Ein Ergebnis wurde jedoch bislang noch veröffentlicht.

Bei einer Fusion des 2001 von AT&T ausgegliederten Unternehmens mit Cingular entstünde der größte amerikanische Mobilfunkanbieter. AT&T Wireless ist mit 21,9 Millionen Kunden die Nummer drei in den USA hinter Verizon Wireless und Cingular mit 36 Millionen beziehungsweise 23,4 Millionen Kunden. Cingular könnte bei einem Zusammenschluss der Netze mit AT&T Wireless aber nicht nur seinen Umsatz mehr als verdoppeln, sondern gleichzeitig deutliche Einsparungen realisieren.

Der britische Mobilfunkriese Vodafone wiederum könnte über AT&T Wireless mit eigener Marke in das US-Geschäft eindringen. Ein Deal dieses Ausmaßes würde jedoch die Ergebnisse über mehrere Jahre hinweg belasten, außerdem müsste Vodafone seine 45-prozentige Beteiligung am US-Marktführer Verizon aufgeben.

Ohnehin sehen viele Marktbeobachter in dem zuletzt defizitären Carrier AT&T Wireless längst kein Schnäppchen mehr: Ehe Ende Dezember 2003 die ersten Gerüchte über einen anstehenden Verkauf aufkamen wurde die Aktie des Unternehmens zu Preisen zwischen sechs und neun Dollar gehandelt. (mb)