BfG Bank veroeffentlicht Analyse Trotz Zuwachsraten entstehen im TK-Markt kaum neue Jobs

20.10.1995

FRANKFURT/M. (vwd) - Wachstumsraten fuer den Telekommunikationsmarkt prognostiziert die BfG Bank AG, Frankfurt am Main, in einer Analyse. Auf den Arbeitsmarkt wirke sich dieser Zuwachs indes nur geringfuegig positiv aus.

Der Weltmarkt fuer Dienstleistungen in der Telekommunikation, der laut BfG Bank ein geschaetztes Volumen von 850 bis 900 Milliarden Mark erreicht hat, wird in den kommenden Jahren mit Wachstumsraten von etwa fuenf bis sechs Prozent expandieren. Die gesamtwirtschaftlichen Beschaeftigungseffekte der Telekommunikation seien indes trotz der vielfaeltigen Anwendungsmoeglichkeiten nicht so positiv, wie haeufig angenommen werde. Die Produkte wuerden haeufig keinen zusaetzlichen Bedarf befriedigen, sondern alte Verfahren ersetzen und Rationalisierungspotentiale erschliessen.

Insgesamt duerfte die Informationsgesellschaft zwar durch gesteigerte Produktivitaet zu hoeheren Einkommen fuehren, den Arbeitsmarkt aber nur geringfuegig positiv beeinflussen. Als Beispiel nennt die Bank den Arbeitsplatzwegfall durch elektronische Postsysteme. Mit Blick auf Telearbeitsplaetze muessten neue sozialpolitische Antworten gefunden werden, etwa im Bereich der Arbeitszeit- und Arbeitsschutzbestimmungen.

Ein Massenmarkt auf dem Gebiet der Telekommunikation werde sich erst nach dem Jahr 2000 herausbilden. Bereits heute muessten aber die Weichen gestellt werden, um die notwendigen Produktivitaetssteigerungen zu erzielen. Voraussetzung hierfuer seien der Ausbau der "Info-Highways", die weitere Liberalisierung des Marktes sowie ein ausreichender Daten- und Urheberschutz.