Die besten Stilblüten

Bewerben will gelernt sein

14.01.2009
Von Gerhard Winkler

International überaus erfolglos

Bewerber notieren immer wieder gern ihre (ausbaufähigen) Kenntnisse in Deutsch als Muttersprache. Unterlagen vom Bewerberdeutsch zu reinigen war auch 2008 eine dankbare Vollzeitbeschäftigung. Englisch fließend in Wort und Schrift bedeutet übrigens nicht: so flüssig wie eine DB-Ansage im Zug nach Leipzig.

"Meine guten Englischkenntnisse ermöglichen es Ihnen überdies, problemlos internationale Kontakte zu pflegen."

Insgesamt bedeutete Bewerben auch 2008, sein Ziel präzise einzukreisen:

"Mein Ziel ist es, längerfristig die anfallenden Tätigkeiten in Ihren Unternehmen zu erledigen."

Oder es zumindest nicht aus den Augen zu verlieren:

"März 2006 - November 2008: Ausbildungssuche; Aufarbeitung und Erweiterung der Fertigkeiten in Englisch und Mathematik im Selbststudium, Steigerung körperlicher Konstitution"

Hat es 2008 nicht klappen wollen? Dann zeigen Sie 2009 die Bereitschaft, etwas früher aufzustehen als Ihre Mitbewerber:

"Über einen Termin für ein persönliches orientierendes Vostellungsgespräch würde ich mich, auch zu einem frühen Zeitpunkt, außerordentlich freuen."

Bewerben war im zurückliegenden Jahr vielleicht für Sie ein Weg, bei dem Sie an sich selbst nicht vorbeigekommen sind. Nehmen Sie in diesem Fall künftig eine Abkürzung!

"Gut: Die Ursache eines Problems und die Lösung eines Konflikts erst einmal bei sich selbst suchen

Schlecht: Personen und Sachen im Rahmen von Feedback und Kritik trennen"