Die besten Stilblüten

Bewerben will gelernt sein

14.01.2009
Von Gerhard Winkler

Gedankenschnell und eiskalt

2008 war für viele das Jahr der verlorenen Marktillusionen. Den Jobmarkt prägte dagegen die Abgeklärtheit seiner Akteure:

"Erfahrung habe ich in der Führung und Motivation von Mitarbeitern durch Vorleben."

Überhaupt wissen Profis: Was zählt, ist Erfahrung.

"Die Erfahrung in den USA hat meine Persönlichkeit und Denkweise beeinflusst und durch immer wieder neue Herausforderungen, z.B. in der Organisation und Koordination der Tagesabläufe der Kinder gefördert."

Was bleibt, ist oft mehr Erinnerung. Immerhin brachte eine selbstbewusste Bewerberin ihre Führungserfahrung präzise auf drei Punkte:

20.05.00 - 05.2007: Co-Geschäftsführerin, Familie, Verantwortung: 1 Mann, 1 Kind, 1 Hund

Geschäftsaufgaben sind immer traurig. Eigentlich bietet der eigene Werdegang keinen Grund zu Wehleidigkeit und falls doch, so fasse man sich kurz:

"Grundwehdienst"

Immerhin gab es auch einen guten Grund, sich groß herauszustellen:

"Ein international erfolgreiches Großereignis galt jährlich meiner alleinigen Organisation."

Das Prinzip Learning by faster Doing war das ungeschriebene Motto dieses zu rasant abgelaufenen Bewerberjahrs:

"Kenntnisse & Fähigkeiten: schnelle Auffassungsgabe, Schreibgeschwinidigkeit (10 Finger-System)"