Glücklich ab dem ersten Job

Bewerben für Informatiker

21.04.2011

2. Was genau ist meine Aufgabe?

In vielen, gerade grossen Unternehmen ist es Usus, dass Bewerbungsgespräche zunächst nur mit der Personalabteilung geführt werden. Erst beim zweiten, manchmal gar dritten Gespräch bekommt man denjenigen zu Gesicht, mit dem man später zusammen arbeitet. "Das halte ich für falsch. Nur unmittelbare Kollegen können dem jungen Jobkandidaten erklären, was er genau tun wird, wie sein Arbeitsalltag aussehen wird. Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun", meint Jens Thuesen.

Bewerber, denen der potenzielle Arbeitgeber nicht bereits im ersten Gespräch sagen kann, was genau er später machen wird, sollten stutzig werden. "Finden Sie sich nicht mit schön klingenden Jobbeschreibungen ab", so Thuesen.

Wichtig sei es ausserdem, sich zu fragen:

  • Will ich diesen Job auch noch in ein, zwei Jahren machen?

  • Welche konkreten Entwicklungsmöglichkeiten habe ich in dem Unternehmen?

  • Muss ich, um voranzukommen, zwangsläufig in der Hierarchie aufsteigen?

  • Oder kann ich mich auch innerhalb der eigentlichen Softwareentwicklung weiterentwickeln?

  • Werden gute Entwickler mindestens so gut geschätzt (auch finanziell) wie gute Projektmanager?

"Gerade die letzten drei Fragen höre ich häufig: Viele angehende Informatiker wollen sich zwar weiterentwickeln, scheuen aber die administrativen Aufgaben, die häufig mit einem Hierarchieaufstieg verbunden sind. Hier gilt es, auch Karrierepfade abseits von klassischen Hierarchiestufen anzubieten, beispielsweise, indem man Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, von Kundenprojekten in die Produktentwicklung oder den Verkauf zu wechseln oder als IT-Architekten zu arbeiten", bemerkt Thuesen

3. Was ist meine Arbeit wert?

"Ich bin gegen die Bezahlung nach Kriterien wie Betriebszugehörigkeit und Hierarchiestufe. Viel wichtiger ist sich zu fragen: Was ist die jeweilige Arbeit für das Unternehmen wert? Hier wird klar, dass, unabhängig von irgendwelchen Einstiegsgehältern, zum Beispiel ein Java-Experte in einem Softwareunternehmen wie BSI mehr verdienen muss als ein Projektleiter mit vergleichsweise viel Erfahrung", erklärt Thuesen.

Überhaupt rät Thuesen angehenden Informatikern, sich nicht von Gehältern blenden und leiten zu lassen. Wichtiger:

  • Fühle ich mich für die von mir geleistete Arbeit gerecht bezahlt?

  • Mag ich meine Aufgabe?

  • Was sind meine Perspektiven?

  • Wird meine Arbeit im Unternehmen geschätzt?

  • Welche weiteren monetären und nicht-monetären Kompensationen gibt es?

  • Ist zum Beispiel eine Beteiligung am Unternehmen mittelfristig möglich und realistisch?

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