Bewegung im Lünendonk-Ranking

26.05.2008
Für die größten Software- und Serviceanbieter in Deutschland war 2007 laut den soeben erschienenen Lünendonk-Listen ein sehr gutes Jahr - von einigen Ausnahmen abgesehen.

Rang

Unternehmen

Deutschlandumsatz 2007 (in Millionen)

2006

1

Microsoft *

2.090,0

1.990,0

2

SAP AG

2.004,0

1.907,0

3

Oracle *

620,0

527,5

4

Datev eG

614,0

585,0

5

Infor Global Solutions

210,0

180,0

6

Adobe Systems*

175,0

140,0

7

Computer Associates*

127,0

133,0

8

CompuGroup AG

126,4

115,1

9

Novell *

126,0

110,0

10

BMC Software*

110,0

99,5

11

PSI AG

97,1

97,0

12

SAS Institute*

96,0

90,0

13

Sage Software

76,5

56,6

14

Software AG

65,9

68,8

15

Mensch und Maschine

53,7

42,2

16

Nemetschek*

53,6

45,7

17

Beta Systems

52,6

71,5

18

Interflex Datensysteme

52,0

49,0

19

SoftM AG

50,9

74,9

20

Cognos*

50,0

42,0

21

Schleupen AG

49,6

48,2

22

FJH AG

45,8

42,2

23

P&I AG

43,2

41,7

24

Proalpha

37,0

33,0

25

SimCorp

37,0

36,0

Von den CW-Redakteuren Frank Niemann und Joachim Hackmann

Lünendonk aus Kaufbeuren ermittelt in regelmäßigen Abständen die 25 größten Softwarehäuser sowie die größten IT-Beratungs- und Systemintegrationsfirmen in Deutschland. Zu den aufgeführten Softwareanbietern zählen ausschließlich Unternehmen, die mehr als 60 Prozent ihres Umsatzes mit Standardsoftware erwirtschaften. In die Betrachtung fließen nur Einnahmen mit der Entwicklung, dem Vertrieb und der Wartung von Software ein.

Auf die Top 25 entfallen insgesamt sieben Milliarden Euro und damit etwa 50 Prozent der gesamten Einnahmen in diesem Segment in Deutschland. Gegenüber dem Vorjahr konnten Standardanwendungen um 6,7 Prozent zulegen und wuchsen damit stärker als das Geschäft mit Betriebssystemen, Tools, Datenbanken und Middleware (5,3 Prozent).

Datev wird Softwarehaus

Auf den Spitzenplätzen sind wie immer Microsoft mit 2,09 Milliarden Euro und SAP (mit gut zwei Milliarden Euro) zu finden. Die Übernahme von Business Objects ist in den Lünendonk-Zahlen von 2007 noch nicht berücksichtigt. Unter den Top 25 tauchte der Business-Intelligence-Spezialist allein ebenfalls nicht auf.

Oracle folgt mit deutlichem Abstand auf Platz drei (620 Millionen Euro). Da der Datenbankprimus den Business-Intelligence-Anbieter Hyperion geschluckt hat, erscheint dieser nicht mehr separat in der Lünendonk-Übersicht. Der Hyperion-Kauf ist einer der Gründe, warum Oracle seinen geschätzten Deutschlandumsatz gegenüber 2006 um fast 100 Millionen Euro steigern konnte.

Zu den Neulingen in der Rangliste zählt überraschenderweise die Datev eG aus Nürnberg auf Platz vier. Laut Lünendonk hat der Verkauf von Standardprogrammen für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte mittlerweile einen so großen Anteil am Datev-Umsatz eingenommen, dass eine Listung gerechtfertigt ist.

Ebenfalls neu in der Übersicht ist das auf betriebswirtschaftliche Standardsoftware spezialisierte Unternehmen Proalpha aus Weilerbach. Dessen Umsatz beläuft sich auf 37 Millionen Euro. Nicht mehr unter den 25 größten Softwareanbietern ist dagegen der Proalpha-Konkurrent Lawson Software, wobei hier der Abstand nur gering ist. In den Top-25 erscheint indes noch der Business-Intelligence-Hersteller Cognos, der inzwischen von IBM übernommen wurde.

Gewinner und Verlierer

Im Schnitt um gut sieben Prozent konnten die 25 Softwarefirmen ihre Umsätze im Inland steigern. Am stärksten legte Sage Software aus Frankfurt am Main mit gut 35 Prozent zu. Hier kommt laut Lünendonk vor allem die Übernahme des Anbieters Bäurer im Jahr 2006 zum Tragen. Die Bäurer-Einnahmen flossen im Jahr 2007 komplett in die Berechnung ein, 2006 waren sie zum Teil angerechnet worden.

Schwächer als 2006 verlief das Geschäft für die Unternehmen Beta Systems, Computer Associates, Software AG und SoftM. Letzterer Anbieter musste der Lünendonk-Liste zufolge den größten Umsatzrückgang hinnehmen, und zwar um 32 Prozent von 74,9 auf 50,9 Millionen Euro. Nach SoftM-Angaben ist dies auf eine Umstrukturierung im Geschäftsbereich Systemintegration sowie einem Rückgang beim Absatz von System-i-Servern (AS/400) zurückzuführen. Das Softwaresegment sei im Berichtszeitraum um 8,5 Prozent gewachsen.

Erneut gestiegen ist der Exportanteil der Unternehmen: 14 der 25 Firmen verkauften Produkte im Wert von 9,2 Milliarden Euro ins Ausland. Somit beläuft sich der Exportanteil dieser Softwarehäuser auf gut 73 Prozent. In 2006 machten die Ausfuhren knapp 72 Prozent aus. Für das Jahr 2008 rechnen die von Lünendonk befragten Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von 6,3 Prozent.

Fußnote für Tabelle:

* Umsatzzahlen teilweise geschätzt