Malaysia

Betrug könnte Kontron rote Zahlen bescheren

12.07.2010
Von pte pte
Der Minicomputer-Hersteller Kontron hat angekündigt, einen möglichen Betrug zur Anzeige zu bringen.

Der daraus entstehende Schaden kann das Unternehmen in die roten Zahlen drücken. Wie das Unternehmen mitteilte, konnten vertraglich vereinbarte Bankgarantien für offene Forderungen an Kunden in Malaysia, Taiwan und Hongkong bis zu einer Frist am 9. Juli 2010 nicht vorgelegt werden. Gegen die Schuldner sowie das lokale Management der eigenen Tochter in Malaysia leitet Kontron daher zivil- und strafrechtliche Maßnahmen ein.

Für die ausstehenden Forderungen bildet Kontron nach Vorstandsbeschluss eine Risikovorsorge in Höhe von 34 Millionen Euro. Den Angaben zufolge besteht ein begründeter Verdacht auf Betrug. "Erste Recherchen haben ergeben, dass Kunden, Subunternehmer und lokales Management offensichtlich betrügerisch zu Lasten von Kontron zusammengewirkt haben", so das Unternehmen. Die Kontron-Aktie brach nach Bekanntwerden der Hiobsbotschaft um rund 17 Prozent ein. So rutscht das Gesamtjahresergebnis mit der Rückstellung in die Verlustzone, heißt es in einem ARD-Bericht. Ursprünglich erwarteten Analysten schwarze Zahlen.

Bisher seien die Kunden ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen, teilt Kontron mit. Zu ihnen pflegt das Unternehmen bereits seit 2007 Geschäftsbeziehungen. Aufträge hat die Malaysia-Tochter über Subunternehmen abwickeln lassen. Die Schuldner sind Kunden im Electronic-Manufacturing-Service-Geschäft (EMS). Dabei übernimmt Kontron Projektmanagement, Entwicklungsverifikationen und Auftragsfertigungen in größerem Volumen. (pte)