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Überzahlung muss zurückerstattet werden

Betrogene CA-Anleger erhielten zu hohe Schecks

20.12.2007
Bei der Entschädigung betrogener Anleger von CA wurden zu hohe Summen bezahlt. Die Überzahlung müssen die Empfänger nun rückerstatten.

An rund 3000 Aktionäre von CA, die durch Bilanzbetrug des Softwarekonzerns zu Schaden gekommen waren, wurden aufgrund eines Verwaltungsfehlers insgesamt etwa 50 Millionen Dollar zu viel ausgezahlt (macht im Schnitt 16.700 Dollar pro Nase). Die entsprechenden Schecks waren im November versandt worden. Nun haben die überglücklichen Empfänger bis zum 4. Januar Zeit, das irrtümlich zu viel gezahlte Geld rückzuerstatten.

"Das ist mir ausgesprochen unangenehm", erklärte der auf Sammelklagen spezialisierte Anwalt Kenneth Feinberg, der die Verteilung der in einem Vergleich mit CA erzielten Schadenersatzsumme von 289 Millionen Dollar in die Wege geleitet hatte. "So etwas ist mir noch nie zuvor untergekommen."

Schuld an der versehentlichen Überzahlung ist einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge die auf die Abwicklung von Vergleichszahlungen spezialisierte Firma Gilardi & Co. LLC. Diese wurde beauftragt, die 289 Millionen Dollar abhängig vom individuellen Verlust auf die Geschädigten zu verteilen. Erst nachdem die Schecks verteilt waren, wurde Gilardi gewahr, dass es rund 2000 Investoren vergessen hatte. Dadurch erhielten insgesamt 88.000 Anleger 60 Millionen Dollar zu viel. Der Löwenanteil davon ging an die 3000 am stärksten geschädigten Aktionäre, zumeist institutionelle Anleger.

"Wir haben das verbockt und müssen nun auch eine Lösung finden", sagte Peter Crudo, Chief Operations Officer von Gilardi. CA, das mit der Abwicklung des Vergleichs nichts direkt zu tun hat, lehnte eine Stellungnahme ab.

Gerichtsunterlagen zufolge haben mehr als 70.000 Empfänger der Entschädigungszahlungen ihre Schecks bereits zu Bargeld gemacht. Sie sollen nun ihrerseits Schecks in Höhe des zuviel erhaltenen Betrags an Gilardi schicken. Und wenn sie das nicht tun? Crudo machte keinen Angaben dazu, wer für eventuelle Ausfälle geradestehen könnte. "Wir gehen davon aus, dass wir die Gelder zurückbekommen", sagt der Gilardi-Mann. (tc)