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Betreiberfirma der Brandenburger Chipfabrik wird abgewickelt

28.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Schicksal der Chipfabrik in Frankfurt/Oder ist besiegelt: Nachdem sich die beteiligten Investoren über die Finanzierung des Milliardenprojekts einigen konnten, wird bei der Betreiberfirma Communicant Presseberichten zufolge die stille Liquidation eingeleitet.

Nachdem die Frist für die dringend benötigte Geldspritze Der Hauptinvestor, das Emirat Dubai, hatte eine ausstehende Rate in Höhe von 105 Millionen Dollar bis zum gestrigen Donnerstag nicht überwiesen Das Emirat hatte die Zahlung der seit Anfang November fälligen Rate von einer 506 Millionen Euro schweren Staatsbürgschaft abhängig gemacht. Der zuständige Ausschuss knüpfte seine Entscheidung jedoch an ein stärkeres finanziellen Engagement aller Investoren.

Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD), der Beauftragte der Bundesregierung für den Aufbau Ost, sieht hingegen die EU-Kommission als Hauptverantwortlichen für das Scheitern der geplanten Chipfabrik in Frankfurt/Oder. In einem Interview mit dem "Inforadio Berlin-Brandenburg" erklärte er, der Brüssler Behörde habe eine Anzeige für eine reduzierte Variante des Projektes nicht genügt. Die Finanzmittel von Communicant hätten jedoch nicht ausgereicht, um die vier bis fünf Monate für ein neues Notifizierungsverfahren zu überleben.

Mit dem ursprünglich auf 1,3 Milliarden Euro Kosten ausgelegtem Projekt sollten an der deutsch-polnischen Grenze bis zu 1300 Arbeitsplätze entstehen. Investoren sind neben Dubai und Intel das staatliche Institut für Halbleiterphysik (IHP) in Frankfurt/Oder. (mb)