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Betreiber von Sperr-Notruf 116 116 ist pleite

26.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nur ein paar Wochen nach Einführung des zentralen Notrufs zur Sperrung von Bank- und Kreditkarten hat die Betreibergesellschaft Sperr-Notruf 116 116 GmbH Insolvenz angemeldet. Die Beantwortung der eingehenden Anrufe durch die Callcenter von Arvato und Bosch läuft jedoch weiter.

Derzeit verhandelt das Unternehmen mit den Geldgebern über eine langfristige Finanzierung, erklärte Geschäftsführer Michael Denk gegenüber dem "Handelsblatt". Bei der bisherigen Lösung habe es sich nur um eine Zwischenfinanzierung gehandelt. "Um nicht in den Verdacht einer Insolvenz-Verschleppung zu geraten, haben wir vorsichtshalber am 29. Juli beim Amtsgericht Frankfurt Insolvenz angemeldet", so Denck.

Mit dem Notruf "116 116" wollte die Bundesregierung eine zentrale Telefonnummer schaffen, um Bank- und Kreditkarten der angeschlossenen Geldinstitute sowie Mitgliedskarten und Ausweise bei Verlust oder Diebstahl sperren zu lassen. Wie hoch der Bedarf der Verbraucher an einem solchen Notruf ist, lässt sich allein an den Zahlen im Juli ablesen, so Denck. In dem einen Monat seien 50.000 Anrufe eingegangen und 20.000 Karten gesperrt worden. (sp)