Beteiligungsgesellschaften sehen wieder Land

04.02.2004
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Gilde der deutschen Private-Equity- und Risikokapitalfirmen erkennt nach drei trüben Jahren Anfang 2004 erstmals wieder Anzeichen einer Erholung. Für einen Großteil der kapitalsuchenden Startups ändert sich damit aber kaum etwas: Wegen des Finanzengpasses im Early-Stage-Sektor gehen sie weiterhin häufig leer aus.

"Wir stehen vor einer Trendwende. Die Zahlen deuten an, dass 2004 eine andere Entwicklung beginnt", bringt Holger Frommann, Geschäftsführer des Bundesverbands deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), den Status quo auf den Punkt. Die Branche sei inzwischen an der Talsohle angelangt, es stehe jedoch noch nicht fest, wie breit diese ist.

Weniger aus kleineren Töpfen: Die Bruttoinvestitionen der BVK-Mitglieder zogen im Verlauf des Jahres 2003 wieder leicht an und erreichten mit 173,9 Millionen Euro (ohne Buyouts) im dritten Quartal einen vorläufigen Höchststand. Mit einem Anteil von 15 Prozent waren IT-Firmen dabei zahlenmäßig gut vertreten. Auf die insgesamt 42 Unternehmen entfielen aber lediglich 8,1 Prozent der gesamten Investitionssumme. Quelle: BVK-Statistik
Weniger aus kleineren Töpfen: Die Bruttoinvestitionen der BVK-Mitglieder zogen im Verlauf des Jahres 2003 wieder leicht an und erreichten mit 173,9 Millionen Euro (ohne Buyouts) im dritten Quartal einen vorläufigen Höchststand. Mit einem Anteil von 15 Prozent waren IT-Firmen dabei zahlenmäßig gut vertreten. Auf die insgesamt 42 Unternehmen entfielen aber lediglich 8,1 Prozent der gesamten Investitionssumme. Quelle: BVK-Statistik

Zugegeben, Durchhalteparolen wie diese waren trotz - oder gerade wegen des - anhaltenden Einbruchs in den letzten Jahren an der Tagesordnung. Anstatt Vermutungen gibt es nun aber erstmals Fakten, die für eine anstehende Belebung im Beteiligungsmarkt sprechen. Die Rahmenbedingungen für die Branche haben sich verbessert, stellt BVK-Geschäftsführer Frommann fest. So deuten erfolgreiche Börsengänge in den USA und Großbritannien an, dass sich auch hierzulande in naher Zukunft der beliebte Exit-Kanal IPO (Initial Public Offering) wieder öffnen könnte. Gleichzeitig gibt es seit fast drei Quartalen einen anhaltenden Aufwärtstrend an den Aktienmärkten. Außerdem hat das Bundesministerium für Finanzen (BMF) Mitte Dezember in einem Erlass die wichtigsten Probleme bezüglich der steuerlichen Behandlung von Private-Equity-Fonds für Anleger und Private-Equity-Firmen geklärt. Damit könne Fundraising in Deutschland nun wieder stattfinden, so der BVK-Geschäftsführer.