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Beteiligungsgesellschaft greift nach Tiscon

26.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach dem Stuttgarter IT-Beratungshaus Cellent AG will nun Arques Industries sein Glück mit dem Neu-Ulmer IT-Dienstleister Tiscon AG Infosystems versuchen. Wie Tiscon bekannt gab, hat der in Starnberg bei München ansässige Finanzinvestor Cellents 78 Prozent-Anteil gekauft und will die nun noch ausstehenden Aktien im Rahmen eines allgemeinen Übernahmeangebots erwerben.

Einen ähnlichen Versuch hatte bereits Cellent im März 2005 gestartet. Der Plan, das Unternehmen nach dem vollständigen Erwerb aufzulösen, scheiterte jedoch am Widerstand der Tiscon-Anleger. Nachdem die zum Herausdrängen der Minderheitsaktionäre (Squeeze-out) erforderliche 95-Prozent-Hürde nicht erreicht wurde, zogen die Stuttgarter ihr Angebot zurück. Gleichzeitig stellen sie es Tiscon frei, nach einem Käufer für die gesamte Firma zu suchen, falls dieser mehr für das defizitäre Unternehmen biete.

Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Tiscon einen Umsatzrückgang um 18 Prozent auf 8,2 Millionen Euro verbucht. Gleichzeitig weitete sich der Nettoverlust gegenüber 2003 von 756.000 auf 1,3 Millionen Euro aus, während das operative Minus (Ebitda) von 1,4 auf 1,2 Millionen Euro zurückging. Arques, nach eigenen Angaben eine "auf den Erwerb und die aktive Restrukturierung von Unternehmen in Umbruchsituationen" spezialisierte Gesellschaft, geht davon aus, dass Tiscon 2006 operativ zurück in die Gewinnzone geführt werden könne. Die bestehenden Aktivitäten sollen dabei selektiv nach Marktaussichten fortgesetzt werden. (mb)