Rückblende

Bestandsgarantie für Service-Provider

16.04.2004

Als der Mobilfunk 1992 hierzulande in großem Stil startete, wies der Markt eine Besonderheit auf: Er erlaubte nicht nur den Netzbetreibern die Vermarktung von Mobilfunkdiensten, sondern auch Service-Providern. Prominenteste Vertreter sind Debitel und Mobilcom, die, wie ihre Konkurrenten auch, Dienste der Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone D2 und E-Plus mit eigenen Tarifstrukturen vertreiben. Einzig O2 genießt wegen des späten Marktstarts einen Sonderstatus.

Von Beginn an mischten die Service-Provider im Mobilfunkmarkt kräftig mit und verbuchten über 30 Prozent der Kunden auf sich. Doch seit zwei Jahren ist ihr Marktanteil rückläufig. Während sie Ende 2001 noch 31 Prozent der deutschen Konsumenten betreuten, lag die Quote im Dezember 2003 nur noch bei 27 Prozent (siehe Grafik "Einbußen für Service-Provider"). Für diesen Schwund sind zwei Gründe verantwortlich: Erstens der Beinahekonkurs von Mobilcom nach dem missglückten UMTS-Abenteuer, der dem Ansehen der Branche schadete. Zweitens die Netzbetreiber, die ihre Teilnehmerbetreuung sowie das Neukundengeschäft forciert haben und den Service-Providern mehr Konkurrenz machen.

Trotzdem werden die unabhängigen Anbieter nicht vom Markt verschwinden. Debitel konnte das Kundenwachstum steigern, und auch bei Mobilcom weist der Trend jetzt wieder nach oben. Außerdem garantiert das neue TK-Gesetz den Service-Providern auch bei UMTS ein Angebotsrecht. (pg)