Best Practices für die WLAN-Nutzung

03.08.2007
Die richtige Nutzung von drahtlosen Netzen im Unternehmen kann die Flexibilität und Fähigkeit der Mitarbeiter zur Teamarbeit dramatisch verbessern.

Das zeigen zumindest die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Aberdeen Group, bei der weltweit 315 Unternehmen nach ihren Erfahrungen mit der WLAN-Nutzung befragt wurden. Gemessen an ihren Aussagen teilten die Marktforscher die Firmen in drei Gruppen ein:

  • Die "Klassenbesten": Die 20 Prozent der Befragten mit der besten WLAN-Strategie und entsprechend den besten Ergebnissen;

  • Das "Mittelfeld": Die mittleren 50 Prozent der Teilnehmer, deren WLAN-Strategie und –Ergebnisse aus Sicht der Aberdeen Group in etwa dem Durchschnitt entsprechen;

  • Die Nachzügler: Die 30 Prozent der Firmen, deren WLAN-Strategie und –Ergebnisse aus Sicht der Aberdeen Group eher unterdurchschnittlich gut sind.

Dabei registrierten die Klassenbesten im Schnitt eine um 27 Prozent gestiegene Flexibilität der Angestellten, die sie direkt auf die installierten WLANs zurückführten. Sie profitierten damit laut Aberdeen Group zirka 50 Prozent stärker als der Rest der Befragten. Gleichzeitig sahen sich die Mitarbeiter der WLAN-Vorreiter dank der drahtlosen Netze um rund 26 Prozent besser in der Lage, unabhängig von Zeit und Raum zusammenzuarbeiten – das ist etwa zwei Mal so viel wie der Industriedurchschnitt. Die Qualität von Meetings stieg dabei nach Angaben der Best-in-Class-Firmen dank der WLANs um 29 Prozent an.

Unternehmen im Mittelfeld und die sogenannten Nachzügler berichteten ebenfalls von Vorteilen durch die WLAN-Nutzung. Allerdings fielen diese weniger hoch, manchmal sogar deutlich niedriger aus. Mögliche Gründe für die Diskrepanz sieht Aberdeen darin, dass der Großteil der Top-Performer Policies für Nutzung, Sicherheit und das zentrale Management des WLANs definiert hätten. Ferner beschäftigten sie spezielle IT-Fachkräfte für die Betreuung der Drahtlos-Netze und erlaubten es Kunden und Geschäftspartner, die drahtlosen Netze über Gastzugänge mitzunutzen. Zusätzlich gaben 53 Prozent der WLAN-Vorreiter an, sie würden derzeit Voice over Wifi einrichten oder planten dies in den nächsten zwölf Monaten. Diese Firmen suchten damit nach einem Weg, den Wert der WLANs und damit die Flexibilität sowie Produktivität ihrer Mitarbeiter zu steigern, erklärte Studienautor Philippe Winthrop gegenüber der US-amerikanischen CW-Schwesterpublikation Network World. Gleichzeitig hatten nahezu alle Best-in-Class-Companies manuelle Methoden im Einsatz, um die Reichweite der Funkwellen zu messen.

Eine gut geplante WLAN-Nutzung zahlt sich nach Erkenntnissen der Aberdeen Group direkt aus: So erklärten die Top-Performer, es koste im Schnitt 93 Dollar, um eine zusätzliche Person im Unternehmen mit WLAN zu versorgen. Das sei weniger als ein Viertel der Summe, die aufgewendet werden müsste, um einen Arbeitsplatz zu verkabeln. Gleichzeitig gaben die Unternehmen an, es koste sie 16 Prozent weniger Zeit und 14 Prozent weniger Geld, einen Mitarbeiter umzuziehen. Außerdem erhielten sie im Schnitt 60 Prozent weniger WLAN-spezifische Helpdesk-Anfragen als die übrigen Studienteilnehmer.

Der Weg zu einer erfolgreichen WLAN-Implementation beginnt dabei laut Winthrop bereits bei der Planung. Es sei ein kritischer Erfolgsfaktor, dass Business-Manager bei der WLAN-Planung zusammen mit IT- und Netzspezialisten an einem Tisch sitzen, rät der Research Director für Wireless und Mobility von Aberdeen: "Man kann das beste WLAN planen und realisieren, aber die Arbeit ist sinnlos, wenn es niemand braucht und will." (mb)