Best Practices für den WLAN-Einsatz

16.08.2007
Die richtige Nutzung von drahtlosen Netzen im Unternehmen kann die Flexibilität und Fähigkeit der Mitarbeiter zur Teamarbeit dramatisch verbessern.

wer WLANs bereits in seine Unternehmensstrategie eingebaut hat, profitiert davon. Das zeigen zumindest die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Aberdeen Group, bei der weltweit 315 Unternehmen nach ihren Erfahrungen mit der WLAN-Nutzung befragt wurden. Gemessen an ihren Aussagen teilten die Marktforscher die Firmen in drei Gruppen ein:

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Die "Klassenersten": die 20 Prozent der Befragten mit der besten WLAN-Strategie und entsprechenden Top-Ergebnissen;

Das "Mittelfeld": die mittleren 50 Prozent der Teilnehmer, deren WLAN-Strategie und -Ergebnisse in etwa dem Durchschnitt entsprechen;

Die Nachzügler: die 30 Prozent der Firmen, deren WLAN-Strategie und Ergebnisse eher unterdurchschnittlich sind.

Dabei registrierten die Klassenbesten im Schnitt eine um 27 Prozent gestiegene Flexibilität der Angestellten, die sie direkt auf die installierten WLANs zurückführten. Sie profitierten damit laut Aberdeen Group zirka 50 Prozent stärker als der Rest der Befragten. Gleichzeitig sahen sich die Mitarbeiter der WLAN-Vorreiter dank der drahtlosen Netze um rund 26 Prozent besser in der Lage, unabhängig von Zeit und Raum zusammenzuarbeiten das ist ein etwa doppelt so starker Gewinn wie beim Industriedurchschnitt. Die Qualität von Meetings stieg dabei nach Angaben der Best-in-Class-Firmen dank der WLANs um 29 Prozent.

Unternehmen im Mittelfeld und die Nachzügler berichteten ebenfalls von Vorteilen durch die WLAN-Nutzung. Allerdings fielen diese weniger hoch, manchmal sogar deutlich niedriger aus.

Ein Vorteil: Policies für Sicherheit und Management

Mögliche Gründe für die Diskrepanz sieht Aberdeen darin, dass der Großteil der Top-Performer Policies für Nutzung, Sicherheit und das zentrale Management des WLANs definiert hätten. Ferner beschäftigten sie spezielle IT-Fachkräfte für die Betreuung der Drahtlos-Netze und erlaubten es Kunden und Geschäftspartnern, die drahtlosen Netze über Gastzugänge mitzunutzen.

Zusätzlich gaben 53 Prozent der WLAN-Vorreiter an, sie würden derzeit Voice over Wifi einrichten oder planten dies in den nächsten zwölf Monaten. Diese Firmen suchten damit nach einem Weg, den Wert der WLANs und damit die Flexibilität sowie Produktivität ihrer Mitarbeiter zu steigern, erklärte Studienautor Philippe Winthrop gegenüber der US-amerikanischen CW-Schwesterpublikation "Network World".

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Best-in-Class-Companies: Fast alle hatten manuelle Methoden im Einsatz, um die Reichweite der Funkwellen zu messen.

Eine gut geplante WLAN-Nutzung zahlt sich nach Erkenntnissen der Aberdeen Group direkt aus: So erklärten die Top-Performer, es koste im Schnitt 93 Dollar, um eine zusätzliche Person im Unternehmen mit WLAN zu versorgen. Das sei weniger als ein Viertel der Summe, die sie aufwenden müssten, um einen Arbeitsplatz zu verkabeln.

Gleichzeitig gaben die Unternehmen an, es koste sie 16 Prozent weniger Zeit und 14 Prozent weniger Geld, einen Mitarbeiter innerhalb des drahtlosen Netzes umzuziehen. Außerdem erhielten sie im Schnitt 60 Prozent weniger WLAN-spezifische Helpdesk-Anfragen als die übrigen Studienteilnehmer.

Commitment von Business und IT

Der Weg zu einer erfolgreichen WLAN-Implementation beginnt laut Winthrop bereits bei der Planung. Es sei ein kritischer Erfolgsfaktor, dass Business-Manager bei der WLAN-Planung zusammen mit IT- und Netzspezialisten an einem Tisch sitzen, erläutert der Research Director für Wireless und Mobility bei der Aberdeen Group: "Man kann das beste WLAN planen und realisieren, aber die Arbeit ist sinnlos, wenn es niemand braucht und will." (mb)