Analysten bewerten Ansätze von IBM, HP, Sun und Dell

Bessere Noten für Utility Computing

16.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Im jüngsten Bericht von Summit Strategies über Lieferanten für "dynamisches Computing" findet sich neben IBM, Hewlett-Packard (HP) und Sun erstmals auch der Direktanbieter Dell.

Die Analysten von Summit Strategies veröffentlichten erstmals im Juli 2003 eine gewichtete Liste von Herstellern, die ihren Kunden Produkte für dynamisches Computing zur Verfügung stellen. Nach ihrer Definition sind darunter solche Firmen zu verstehen, "die ihre Architektur in Richtung von gemeinsam benutzten, in einen Pool eingebrachten und dynamisch zuteilbaren IT-Lösungen entwickeln, die von selbständig agierenden regelbasierenden Systemen verwaltet werden". Bei IBM nennt sich diese Strategie "On Demand", bei HP "Adaptive Enterprise" und bei Sun "N1".

Nach Ansicht der Summit-Analysten hat sich jetzt auch Dell - allerdings ohne klingendes Marketing - dieser Bewegung angeschlossen. "Dell hat ein pragmatisches Drei-Phasen-Programm aufgelegt, das mit Konsolidierung, etwas Virtualisierung und Provisionierung beginnt und sich entwickeln wird." Ziel sei es, Konfigurationen anzubieten, die sich selbst verwalten und auf Regeln basieren, die die Leistung verbessern und den Fachabteilungen Quality of Services liefern.

Summit bewertet die Anbieter unter anderem nach deren Visionen hinsichtlich Technologie und Vorteilen für das Business, den Möglichkeiten zum Bereitstellen entsprechender Produkte und Services sowie der Fähigkeit, die Ideen auch umzusetzen. Im Juli 2003 erreichte IBM in der Bewertung die Note B+ und lag damit vor HP, das die Note B erhielt, und Sun mit Note C. In den vergangenen acht Monaten hat IBM nach Meinung der Analysten ihre Partnerschaften erweitert, Techniken integriert und spezielle Pakete für vertikale Märkte geschnürt. So habe Big Blue sogar Middleware-Komponenten aus historisch getrennten Abteilungen wie Websphere, DB2, Tivoli und Rational zu Infrastrukturlösungen für bestimmte Industrien gebündelt. Das honorieren die Bewerter nun mit der Note A-.

HP verlässt sich immer noch auf seine Management-Software als Basistechnik für Adaptive Enterprise. Zwar arbeite die Company an der Ausweitung der Verwaltbarkeit über die Netz- und Systemkomponenten hin zur Business-Process-Ebene. Der größte Verdienst von HP sei aber die Integration der eigenen Plattform mit denen von Compaq, Digital Equipment und Tandem. HP konnte sich ebenfalls verbessern und erreicht in der "Report Card" die Note B+. Sun bleibt auf seinem Wert vom Juli 2003 und wird vom Newcomer Dell (Note B-) auf Anhieb übertrumpft. "Dell geht so vor wie in früheren Märkten auch: Liefere fast die gleiche Qualität wie die Konkurrenz, aber zu einem deutlich niedrigeren Preis, sorge für weniger Verwirrung und weniger Aufwand." Gelingt diese Umsetzung auch für Dynamic Computing, dann müsse sich in Zukunft auch HP fürchten, prophezeien die Summit-Analysten. (kk)