Windows-7-Migration

Besser klassisch oder virtuell?

17.12.2010
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Was Client-Virtualisierung bringt

Der Nutzen von VDI-Projekten ist generell schwer zu berechnen. Nichtsdestotrotz gibt es gute Argumente für eine zügige Umsetzung der Desktop-Virtualisierung. So nennen 68 Prozent der IT-Entscheider in der eingangs erwähnten Matrix42-Studie die größere Flexibilität und Mobilität für die User als Gründe für eine geplante Virtualisierung der Arbeitsplätze. Da die Desktop-Sessions zentralisiert sind, können Mitarbeiter ihren Desktop jederzeit und überall aus dem Netzwerk erreichen - auch von unterwegs oder von zu Hause.

60 Prozent der IT-Experten halten die Reduktion der Management-Kosten als entscheidendes Argument für eine Virtualisierung. Schließlich wird das Management der Clients an den Arbeitsplätzen deutlich vereinfacht - Wartung und Support müssen nicht mehr vor Ort geschehen. Bei Defekten ist es meist billiger, das Gerät durch ein Neues zu ersetzen, denn persönliche Einstellungen, Anwendungen und Daten liegen ja auf dem Zentralrechner.

Als Clients lassen sich vorhandene PCs ebenso einsetzen wie Thin Clients oder Notebooks. Auf diesen Systemen wird dann ein minimales, wartungsarmes Betriebssystem installiert. Positive Effekte gibt es auch für die Sicherheit durch die zentrale Datenablage und die Mobilität der Mitarbeiter. Ein Backup der PC-Daten ist nicht mehr nötig, Nutzern können unkontrolliert keine Daten mehr einschleusen.

Für eine jetzt und künftig anstehende Betriebssystem-Umstellung hätte eine VDI die angenehme Konsequenz, dass sich Migrationsprojekte fast vollständig ins Rechenzentrum verlagern. Ist das erste Rechner-Image inklusive der benötigten Anwendungen erstellt, kann es per Cloning mit einem Mausklick oder vollautomatisch vervielfacht werden. Das verkürzt die Umstellungszeit und reduziert ebenfalls die Kosten. Die Virtualisierung könnte auch den positiven Effekt eines Katalysator für eine Neustrukturierung des PC-Wildwuchses haben.