2011 und 2012 wird die Windows-7-Migration laut Gartner im großen Stil erfolgen. Mit dem Betriebssystemwechsel stehen viele IT-Abteilungen aber auch vor einem Berg von Problemen: Das Upgrade von hunderten oder tausenden von Desktops ist teuer und zeitaufwändig. Betriebsabläufe werden unterbrochen. Eventuell muss neue Hardware beschafft werden. XP-Anwendungen sind möglicherweise nicht mit Win 7 kompatibel. Und ist die Migration abgeschlossen, steht womöglich schon bald das nächste Betriebssystem-Release vor der Tür.
Viele Analysten sehen die anstehende Umstellung als Chance für Unternehmen, ihre gesamte Desktop-Strategie zu überdenken. Statt ihre Arbeitsplatz-Rechner immer wieder auf ein neues Betriebssystem-Release zu migrieren, könnten sie sich für ein zentralistisches Modell wie die Desktop-Virtualisierung entscheiden. Mit der Verlegung der klassischen Desktop-Arbeitsplätze auf eine Server-Farm würden sich viele der lästigen Umstellungsprobleme reduzieren - oder ganz auflösen.
Die Zentralisierung des Desktop ist keine graue Theorie, sondern schon Realität. Eine ganze Reihe von Studien belegt einen klaren Trend weg von der üblichen Client-Installation hin zu virtuellen Desktops. Nach einer Umfrage von Matrix42 planen beispielsweise 58 Prozent der IT-Verantwortlichen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten eine Virtualisierung der Arbeitsplätze. Über 60 Prozent stuften das Thema als wichtig oder sehr wichtig ein.
Laut Bitkom wächst der Markt für Desktop-Virtualisierung in Deutschland im nächsten Jahr um rund 13 Prozent. Die Analysten von Gartner prognostizieren für 2013 weltweit ein Marktvolumen von 65 Milliarden Dollar für PC-Virtualisierunng - das wären 40 Prozent des Marktes für professionell genutzte PCs.