Cybersecurity - wichtig für Chefs und Angestellte

"Besser, die Produktentwickler kennen sich mit IT-Sicherheit gut aus"

21.08.2017
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Jedes Unternehmen besitzt wichtige Daten

CW: Welche Unternehmen beziehungsweise Branchen haben großen Nachholbedarf in Sachen IT-Sicherheit?

HELLMANN: Am gefährdetsten sind Unternehmen, die gar nicht meinen, dass sie interessante oder wichtige Daten haben. Da sind besonders KMUs zu nennen, insbesondere aus den eher nicht so technik-affinen Branchen.

Tatsächlich hat jedes Unternehmen Daten, die für Mitbewerber von Bedeutung sind, sonst könnte es sich nicht am Markt behaupten. Denken wir nur an Konditionen oder an Kundenlisten. Oder ein Unternehmen hat eine Marktnische für sich entdeckt, weil es bestimmtes Know-how hat, das andere nicht besitzen. Das sind wichtige Informationen, die es zu schützen gilt.

CW: Warum ist IT- und Cybersicherheit Chefsache?

HELLMANN: Wenn die Geschäftsführung nicht dahinter steht, werden sich die Mitarbeiter nicht motiviert fühlen, bequeme, aber unsichere Abläufe und Gegebenheiten durch bessere zu ersetzen. Auch die für IT-Sicherheit Zuständigen benötigen einen gewissen Rückhalt, um Regeln zu erstellen und durchzusetzen.

IT-Sicherheitsexperten im Unternehmen sind rar und begehrt - wer aber das Glück hat und so jemanden beschäftigt, sollte ihn dann auch vorstandsseitig unterstützen.
IT-Sicherheitsexperten im Unternehmen sind rar und begehrt - wer aber das Glück hat und so jemanden beschäftigt, sollte ihn dann auch vorstandsseitig unterstützen.
Foto: Den Rise - shutterstock.com

Grundwissen muss vorhanden sein

CW: Warum sollten sich besonders auch Nicht-Security-Experten in Sachen Cyber- und IT-Sicherheit weiterbilden?

HELLMAN: Es gibt gar nicht so viele IT-Security-Spezialisten, wie nötig wären, und die sind obendrein recht teuer und können nicht dauernd vor Ort sein. Damit im Unternehmen IT-Sicherheit gelebt wird, müssen möglichst viele Mitarbeiter mitdenken und sich dafür verantwortlich fühlen. Das gelingt nur, wenn ein bestimmtes Grundwissen und eine Mindest-Awareness vorhanden sind. Oft kann man schon durch Beachtung einiger Grundregeln das Sicherheitsniveau deutlich verbessern, wenn man sie denn kennt und konsequent und flächendeckend umsetzt.

In Bereichen wie der IT und der Softwareentwicklung hat praktisch jeder mit Sicherheitsaspekten zu tun, so dass ein entsprechendes, auch schon tiefer gehendes Grundwissen unerlässlich ist. Das wurde über viele Jahre hinweg nur unzureichend oder gar nicht in der Ausbildung vermittelt und fehlt daher sehr vielen Mitarbeitern.

Wenn ein Unternehmen Produkte entwickelt, die durch ihre Sicherheitslücken Schlagzeilen machen, kann das einen großen Verlust an Kundenvertrauen bedeuten und damit beträchtliche Umsatzeinbußen nach sich ziehen. Im Nachhinein Sicherheit "nachzurüsten" ist oft sehr schwierig. Besser, die Produktentwickler kennen sich mit IT-Sicherheit gut aus und berücksichtigen sie bereits ab den ersten Entwürfen eines neuen Produkts.

CW: Nennen Sie bitte abschließend drei gute Gründe für den Besuch des Seminars "Cybersecurity" von Fraunhofer AISEC und COMPUTERWOCHE.

HELLMANN: Bedrohungen, die man nicht kennt, sind die gefährlichsten. Unser Seminar soll hier Abhilfe schaffen und auf Gefahren aufmerksam machen, die einem bei der täglichen Arbeit begegnen können. Dabei bestimmen die Teilnehmer in gewissem Rahmen die Inhalte mit, welche vertieft werden sollen, und sie wählen aus, was ihnen am meisten nützt.

Außerdem gehen wir auf die Aufgaben des Managements besonders ein: Welche Folgen kann es für einen persönlich und für das Unternehmen haben, wenn man sich zu wenig um IT-Sicherheit kümmert? Und wo und wie fängt man am besten an, die Sicherheit zu verbessern?

Das ganze bleibt nicht nur theoretisch, sondern die Teilnehmer können ihre Fragen, die sie am meisten bewegen, einbringen - bei Bedarf auch anonym. Praktische Übungen und Vorführungen bieten eine direkte Hilfe für den Arbeitsalltag und Anregungen, wie man Abläufe effizienter und sicherer machen kann.

Jetzt zum Security-Seminar anmelden