Glenn Greenwald

Beschlagnahmte Dateien "durch Verschlüsselung geschützt"

21.08.2013
Britische Behörden nahmen dem Lebensgefährten von Snowden-Journalist Glenn Greenwald Computer und USB-Sticks ab. Doch an die Informationen darauf kommen sie wahrscheinlich nicht: Die Daten seien speziell gesichert, sagte Greenwald. Er kündigt weitere Berichte an.

Pech für die britischen Behörden: Die digitalen Daten zu den Snowden-Enthüllungen, die sie dem Lebensgefährten eines Journalisten abnahmen, sind durch mathematische Formeln unleserlich gemacht. Das sagte der "Guardian"-Journalist Glenn Greenwald der Nachrichtenseite "Zeit Online". "Die Behörden können offenkundig keine Verschlüsselung knacken, wenn sie richtig angewendet wird", ist er sich sicher.

Sein Lebensgefährte David Miranda war am Sonntag von britischen Behörden auf dem Londoner Flughafen Heathrow festgehalten und neun Stunden lang befragt worden. Dabei beschlagnahmten die Behörden Mirandas Computer, Handy und USB-Sticks. Miranda war auf dem Weg von Berlin, wo er Greenwalds Recherchepartnerin Laura Poitras traf, nach Rio de Janeiro, wo er mit Greenwald lebt.

Bei der Verschlüsselung werden Daten mit Hilfe eines Algorithmus durcheinandergewirbelt. Selbst Hochleistungs-Computer können starke Verschlüsselungen nicht knacken, die Inhalte von Dateien bleiben so unlesbar.

"Also fühle ich mich bei verschlüsselten Informationen auf einem USB-Stick viel sicherer, als wenn ich die Daten irgendwo hochlade", sagte Greenwald "Zeit Online". Zudem gebe es Kopien der brisanten Dokumente "an verschiedenen Orten". Dass Geräte von Miranda beschlagnahmt und die Zerstörung eines Computers des "Guardian" vom britischen Geheimdienst überwacht wurde, diene der "Einschüchterung" der Journalisten, sagte Greenwald. "Die wussten, dass das Zerstören von Festplatten nichts ausrichtet."

Greenwald kündigte weitere Berichte an: "Wir haben eine Reihe von Dingen fast fertig zum Andruck." (dpa/tc)