Bescheidenheit ist keine Zier

11.10.2006
Von Veronika Renkes

Die schlechte Konjunktur als Totschlag-Argument bei Gehaltsverhandlungen lässt der Autor Martin Wehrle nicht gelten. Für den Vergütungsprofi steht fest: Chefs haben oft ein leichtes Spiel, weil die meisten Mitarbei-ter nicht nachhaken. "Ich sage meinen Kunden immer, dass sie sich schlecht bezahlen lassen. Viele Mitarbeiter fordern erst mehr Gehalt, wenn sie frustriert sind. Doch mit Wut im Bauch lässt sich wenig erreichen", hat der frühere Manager und heutige freiberuliche Gehaltscoach beobachtet.

Wehrle bürstet gängige Tabus und Verhaltensregeln gegen den Strich und zeigt auf, wie diese den eigenen Erfolg sogar ausbremsen: "Mut bringt Gehalt", "Eigenlob stimmt" oder "Vergleich macht reich" lauten einige seiner provozierenden Anleitungen. Doch wer nun glaubt, es komme nur darauf an, während der Gehaltsverhandlung den richtigen Ton zu finden, der sitzt nach den Erfahrungen des Autors einem gewaltigen Irrtum auf. Je stärker Mitarbeiter ihren Chefs präsent sind, desto eher haben sie eine Chance, ihre Forderungen durchzubringen: "Nehmen Sie an Meetings teil, auch wenn Sie sie für Zeitverschwendung halten." Veronika Renkes