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Beschäftigte protestieren gegen Stellenabbau bei IBM und Siemens

31.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mehrere hundert Beschäftigte haben am Donnerstag in Unterfranken für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. In Schweinfurt gingen nach Angaben der IG Metall rund 300 Mitarbeiter gegen die geplante Schließung des IBM-Standorts auf die Straße. Das Unternehmen zeige nach wie vor keine echte Bereitschaft, mit den Betriebsräten über den Erhalt des Werks zu verhandeln, sagte der Schweinfurter IG Metall-Chef Klaus Ernst. Der Computerkonzern will den Standort Schweinfurt bis Ende September schließen. Ein Großteil der 340 Arbeitsplätze soll nach Gewerkschaftsangaben ins Ausland verlagert werden.

In Würzburg protestierten nach Schätzung der Polizei rund 200 Menschen gegen den geplanten Stellenabbau beim Automobilzulieferer Siemens VDO Automotive. Die Siemens-Mitarbeiter versammelten sich am Marktplatz und brachten ihren Unmut mit Plakaten zum Ausdruck. Einige Beschäftigte sammelten symbolisch Geld für "den armen Siemens-Konzern" und warfen dem Unternehmen Profitgier vor.

Siemens will nach Angaben der IG Metall einen Großteil der 1.600 Arbeitsplätze in Würzburg nach Tschechien verlagern. Möglicherweise sollen nur rund 350 Stellen im Bereich Forschung und Entwicklung in Würzburg bestehen bleiben. Für einen Erhalt weiterer Arbeitsplätze fordere Siemens VDO massive Einschnitte von den Mitarbeitern. Das Unternehmen entwickelt und fertigt elektrische und elektronische Antriebs- und Informationssysteme für die Automobilhersteller. (dpa/tc)