Wie IT-Experten ihre aktuelle Situation meistern

Beruflich vorankommen in der Rezession

29.08.2003

Für den MBA-Studiengang bei den Würzburger Wirtschaftsinformatikern entschied er sich, weil er dort lernt, wie sich Betriebsabläufe und Geschäftsprozesse mit informationstechnischen Mitteln optimieren lassen. Schmitt verknüpft das betriebliche Pilotprojekt "Wissens-Management" mit den laufenden Studieninhalten. Was er lernt, kann er gleich anwenden: "Im Studium schärft sich der Blick, um zu sehen, wo es bei den Geschäftsprozessen hapert. Und ich bekomme die Werkzeuge an die Hand, in kleinen Schritten Veränderungen anzugehen und selbst zögernde Mitarbeiter mitzunehmen." Das technische Know-how ist als Basis wichtig, um bei Neuerungen von den Kollegen akzeptiert zu werden, glaubt der Ingenieur: "Ich kenne alle Tools und kann mit gutem Beispiel vorangehen." 

Immer am Boden bleiben

Bernhard Schicht, d-bug

Bernhard Schicht ist mit seinen 28 Jahren bereits ein erfahrener Unternehmer. Schon während des Informatikstudiums in München gründete er seine ersten Firmen, zunächst allein und dann, 1999, zusammen mit Studienkollegen die d-bug GmbH. Es war die Zeit, in der praktisch jeder, der ein IT-Unternehmen starten wollte, mit Risikokapital rechnen durfte. Das d-bug-Team entschied sich jedoch, ohne fremdes Geld den Sprung vom studentischen PC-Notdienst zum IT-Rundum-Dienstleister zu schaffen. Die Rechnung ging auf. Zwar ist die Firma nach wie vor ein Low-Budget-Unternehmen: Die Büroräume sind schlicht; die Ausstattung ist improvisiert; die ausführenden Arbeiten in den Projektteams erledigen studentische Hilfskräfte. Dahinter steht ein Konzept, sagt Schicht: "Die Firma wächst langsam - mit uns. Sie trägt sich selbst. Wir können davon leben. Alles, was darüber hinaus erwirtschaftet wird, stecken wir in neue Projekte."

Beispiel ERP: Schicht suchte für den Wasseraufbereitungsbetrieb seines Vaters ein brauchbares Warenwirtschaftssystem. Fast alle getesteten Systeme erwiesen sich als zu unflexibel, um eingespielte Geschäftsprozesse abzubilden, kritisiert der Informatiker. Schließlich fand er das Richtige für Papas Firma und auch für die eigene. Nun ist er sogar Vertriebspartner des ERP-Anbieters geworden.