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Bertelsmann meldet deutliche Ergebnisverbesserung

25.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann AG hat auf seiner Bilanzpressekonferenz in Berlin heute seinen Jahresabschluss für 2002 veröffentlicht. Dieser kann sich sehen lassen: Das operative EBITA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, enthält ab 2002 auch die zuvor separart ausgewiesenen Internet-Verluste) stieg auf 936 Millionen Euro im Vergleich zu 573 Millionen Euro im Vorjahr. Bis auf die defizitäre Direct Group konnten alle Konzernbereiche ihr Ergebnis verbessern. Der Jahresüberschuss vor Fremdanteilen lag allerdings mit 968 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 1,38 Milliarden Euro, was vor allem auf im Vorjahr höhere Veräußerungsgewinne und heuer höhere Abschreibungen auf Beteiligungen zurückzuführen ist. Der Quartalsumsatz lag mit 18,31 Milliarden Euro vor allem aufgrund des schwachen Dollars leicht unter dem Proforma-Vergleichswert des Vorjahres

(18,98 Milliarden Euro).

Die operative Umsatzrendite des Gütersloher Unternehmens betrug somit 5,1 Prozent im Vergleich zu drei Prozent im Vorjahr, der Cash Flow wuchs von 294 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro. Die Internet-Verluste fielen um 670 Millionen Euro, die Nettofinanzschulden stiegen von 859 Millionen Euro im Jahr 2001 auf 2,7 Milliarden Euro. "Bertelsmann hat seine Kräfte auf die Kerngeschäfte konzentriert, die Verlustquellen reduziert und die Ertragskraft markant gesteigert", kommentierte der Vorstandsvorsitzende Gunter Thielen. "Für 2003 rechnen wir trotz eines unverändert schwierigen konjunkturellen Umfelds mit einem stabilen Konzernumsatz und weiter steigenden operativen Erträgen."

Thielen peilt mittelfristig weiterhin zehn Prozent Umsatzrendite an. Dies sei machbar, wenn sich die gesamtwirtschaftliche Lage wieder normalisiere. Finanzvorstand Siegfried Luther ergänzte, zum Abbau der Finanzschulden solle als nächstes der Fachverlag BertelsmannSpringer verkauft werden.

Das "Handelsblatt" hatte im Vorfeld der Veranstaltung berichtet, der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Gerd Schulte-Hillen solle auf Druck der Konzenmatriarchin Liz Mohn sein Amt abgeben. Dazu gab es in Berlin nichts zu hören. Zuvor hatte ein Bertelsmann-Sprecher bereits erklärt, er wisse nichts von Veränderungen im Kontrollgremium.(tc)