Internet-Buchhändler scheitert an zu hohen Kosten

Bertelsmann macht BOL dicht

01.11.2002
MÜNCHEN (CW) - Bertelsmann will seinen angeschlagenen Internet-Buchhandel BOL Deutschland zum Jahresende schließen. Nachdem Verkaufsgespräche gescheitert sind, sollen die rund 50 Mitarbeiter an anderer Stelle im Konzern weiterbeschäftigt werden.

Bertelsmann ist es nicht gelungen, das BOL-Geschäft profitabel auszurichten. Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" habe die Sparte bei einem geschätzten Umsatz von rund 30 Millionen Euro bis zuletzt zweistellige Millionenverluste eingefahren. Hauptproblem des Internet-Buchhändlers seien die hohen Lagerkosten für das Vollsortiment gewesen. Insider kritisieren, Bertelsmann sei zu spät auf den Internet-Zug aufgesprungen und habe deshalb zu wenig Kunden für sein Angebot gewinnen können.

Der Versuch, BOL Deutschland zu verkaufen, scheiterte. Dagegen sehe es für die Niederlassungen in den Niederlanden und Schweden gut aus, berichtet Bertelsmann-Sprecher Gerd Koslowski. Hier könnte der Verkauf in den nächsten Wochen unter Dach und Fach gebracht werden. Künftig sollen nur mehr die Filialen in Italien und China bestehen bleiben. (ba)