Office, Exchange und Dynamics NAV

Berndes steigt von Open Source auf Microsoft um

08.04.2009
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der Sauerländer Pfannenspezialist Berndes Haushaltstechnik standardisiert seine IT-Infrastruktur auf Microsoft-Produkte.

Berndes setzt heute nach Angaen von Microsoft vor allem auf "Office 2007 Standard" und "Exchange Server 2007", um mit Lieferanten und Kunden in aller Welt reibungslos zu kommunizieren und interne Abläufe zu regeln. Der "ISA Server 2006" schützt das Firmennetz.

Der mittelständische Hersteller mit Hauptsitz in Arnsberg traf bereits 2008 die Entscheidung, auf eine Windows-Umgebung zu wechseln. Zuvor hatte der für die IT verantwortliche Sohn des Geschäftsführers ein Netz auf Basis von Debian Linux (zwar reine Open-Source-Lehre, aber dafür eher selten) aufgebaut. Als ERP-Software setzt Berndes eine Eigenentwicklung ein, die auf einer AS/400 von der IBM läuft. Diese ist zurzeit noch in Betrieb; Mitte des Jahres soll auf Navision umgestellt werden.

Auf den Arbeitsplatzrechnern lief die freie Bürosuite "OpenOffice.org". Diese führte im Alltag allerdings zu "zahlreichen Kompatibilitätsproblemen" (vor allem mit Excel-Rechenblättern von etwa Lieferanten oder Banken). Daher wurde zeitgleich ein Frontend-Umstieg auf Office 2007 beschlossen. Büro- und Außendienstmitarbeiter hatten vorher immer wieder Schwierigkeiten mit mangelnder Druckerunterstützung oder dem Öffnen ihrer Präsentationen in PowerPoint bei externen Terminen. Teilweise gab es auch Kompatibilitätsprobleme beim Öffnen von E-Mails - Berndes arbeitete mit Mozilla Thunderbird - bei externen Empfängern.

"Die Kommunikation hat sich vereinfacht, seitdem wir das ganze Unternehmen auf die einheitliche Microsoft-Plattform gestellt haben", fasste Harald Risse, Leiter IT & Organisation, bei einem Presse-Roundtable heute Vormittag in München zusammen. Risse ist seit etwa zwei Jahren im Amt. Berndes wurde 2006 mehrheitlich von der Dortmunder Beteiligungsfirma CFC übernommen. Risse arbeitete vorher in einem (heute nicht mehr bestehenden) Systemhaus, in das Berndes in den 1990er Jahren seine IT auszulagern versucht hatte.

"Wir haben mit Office 2007 den internen Supportaufwand erheblich gesenkt, weil die Mitarbeiter das System bereits von zu Hause und anderen Arbeitgebern gut kennen", sagt Jörg Lenze, ein Kollege aus der IT-Abteilung. Zudem entfielen nun die "schleichenden Kosten", die beim Einsatz von Linux- und OpenSource-Software anfallen, wenn Soft- oder Hardware an die Schnittstellen angepasst werden muss. Das Customizing der quelloffenen Lösungen hatte Berndes größtenteils dem benachbarten Dienstleister Gonicus überlassen und sich damit stark von diesem abhängig gemacht - dieses Risiko ist in der Microsoft-Welt angesichts der Vielzahl möglicher Partner als geringer einzustufen.