Bernd Bischoff, FSC: "Die Urheberabgabe kostet Arbeitsplätze"

22.03.2006

CW: Die Margen sind ausreichend?

BISCHOFF: Ausreichend sind sie nicht, aber das gilt für alle Hersteller. Wenn wir alle sagen würden, wir heben die Preise um zehn Prozent an, dann würde es stimmen. Aber es schert immer einer aus. Es gibt keine so hart umkämpfte Industrie wie die Computerindustrie. Vielleicht noch die der Mobiltelefone...

CW: ... da steigen Sie jetzt gerade wieder ein.

BISCHOFF: Nein, nein, wir haben einen PC, der telefonieren kann. Das ist kein Smartphone und kein Organizer, sondern ein Computer mit Microsoft-Betriebssystem.

CW: Was die PC-Margen auch schmälern wird, ist die drohende Urheberrechtsabgabe, gegen die Sie ja klagen.

BISCHOFF: Wir klagen nicht, wir versuchen diese ungerechtfertigten Forderungen wegzubekommen.

CW: Aber auf dem Gerichtsweg.

BISCHOFF: Anders ist das nicht möglich. Die VG Wort hat uns verklagt.

CW: In erster Instanz haben Sie verloren.

BISCHOFF: Verloren würde ich nicht sagen, die wollten zuerst 30 Euro je Gerät, und das Landgericht hat das auf zwölf Euro gesenkt plus Zinsen, denn wir verhandeln ja rückwirkend. Das Oberlandesgericht hat die Summe auf zwölf Euro ohne Zinsen festgelegt. Jetzt sind wir beim Bundesgerichtshof, und der sagt vielleicht, dass nichts abzuführen ist, was unseres Erachtens richtig wäre.